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„1000 Mark Belohnung!“

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Textdaten
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Titel: „1000 Mark Belohnung!“
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 39, S. 667
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[667] „1000 Mark Belohnung!“ Das Leben der Großstadt ist unerschöpflich in der Abwechslung: bald locken die Theater mit Lustspielen oder Ausstattungsstücken die Menge an, bald übt dieser oder jener Cirkus seine Anziehungskraft; zu den Wettfahren, Wettläufen, Pferde- und Velocipedrennen wandern Tausende von Neugierigen hinaus; Sommerfeste, Konzerte mit großen Feuerwerken finden reiche Betheiligung. Wer aber an all diesen mehr oder minder rauschenden Festlichkeiten sich nicht betheiligen will, findet der buntesten Abwechslung genug in dem vielgestaltigen Straßenleben, in den buntzusammengewürfelten Lokalberichten der Zeitungen, in den Cafés, an den Anschlagsäulen, und hin und wieder ist es ein sensationelles Ereigniß, das alle Schichten der Gesellschaft in gleichem Maße erregt. Ein solches ist es, das unserm Künstler zu seinem nebenstehenden Bilde den Stoff gegeben hat. „1000 Mark Belohnung“, so lautet die verlockende, weithin sichtbare Ueberschrift einer polizeilichen

1000 Mark Belohnung.
Originalzeichnung von Fr. Stahl.

Bekanntmachung an der Anschlagsäule, welche auf eilige Geschäftsleute, befrackte Diener, sorglose Spaziergänger und selbst auf das schöne Geschlecht eine magische Anziehung ausübt. Ein Verbrechen hat jüngst die Stadt in Aufregung gesetzt, die Polizei fahndete vergeblich nach den Urhebern, jetzt wird der Eifer aller irgendwie Interessirten durch die ausgeschriebene Belohnung angespornt. Aller Interessirten – dazu gehören vielleicht auch die beiden fragwürdigen Gestalten, deren Aeußeres und scheues Benehmen den Argwohn, mit welchem sie beobachtet werden, wohl nur zu gerechtfertigt erscheinen lassen. Das Kainsmal ist beiden auf die Stirne geschrieben, und die 1000 Mark Belohnung mögen ihnen eher ein Gegenstand des Schreckens als der Anziehung sein. – Ein lebenswahres großstädtisches Bild! An der Seite des geachteten Bürgers unmittelbar unter den Augen des Wächters der Gerechtigkeit der gebrandmarkte Verächter der Ordnung und des Gesetzes, und an der buntscheckigen Anschlagsäule mitten unter den Anzeigen rauschender Vergnügen hart und nüchtern der Aufruf der Nemesis,der Steckbrief!
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