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ADB:Sinapius, Johann

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Artikel „Sinapius, Johann“ von Hermann Markgraf in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 386, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sinapius,_Johann&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 20:47 Uhr UTC)
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Band 34 (1892), S. 386 (Quelle).
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Sinapius: Johann S., schlesischer Genealog und Geschichtschreiber, stammte aus einer ursprünglich schlesischen, dann nach Ungarn ausgewanderten Pastorenfamilie. Geboren zu Tepla im Liptauer Comitat am 11. September 1657, wechselte er in der Jugend öfter mit seinem Vater Daniel den Ort und lernte auch das Elend der Verbannung kennen. Dann studirte er in Leipzig und fand 1692 zu Oels in Schlesien eine Anstellung als Prorector und Bibliothekar an der fürstlichen Schule, wurde 1700 zum Rector ernannt und auch zum Lehrer der fürstlichen Söhne berufen. 1707 erlangte er das Rectorat des Vereinigten Gymnasiums zu Liegnitz und starb dort eines plötzlichen Todes am 5. October 1725. Im Jahre 1694 hatte er in Oels Maria Elisabeth Titz geheirathet, die ihn über 30 Jahre überlebte. – Außer Schulprogrammen im Geschmacke seiner Zeit hat S. eine „Olsnographia, Beschreibung des Oelsnitzer Fürstenthums“ , in 2 Bänden, Leipzig und Frankfurt 1707, und die noch heute die Grundlage der schlesischen Genealogie bildenden „Schlesischen Curiositäten“, 2 starke Bände in 4°, Leipzig 1720 und 1728 (I. Schlesischer Curiositäten erste Vorstellung etc., II. Des Schlesischen Adels anderer Theil oder Fortsetzung schlesischer Curiositäten), geschrieben. Beider Bücher sind sehr sorgfältig und nicht ohne Kritik zusammengetragen, sie bieten eine staunenswerthe Fülle von Nachrichten. Ueber die zu den Curiositäten benützten Quellen gibt er Auskunft in den Vorreden zu beiden Bänden.

J. Ch. Leuschner, Ad Conradi Silesiam togatam Spicilegium 25. – Ueber die Herkunft seiner Familie äußert sich S. selbst in der Olsnographia I, 446.