ADB:Adam, Julius
Albrecht A., erhielt die gleiche Unterweisung des Vaters, zeigte großes Talent zum Studium, insbesondere der Mechanik, malte Landschaften mit Figuren [701] und Thieren, übte das Aquarell und die Lithographie, welche er mit besonderer Vorliebe aufnahm, um die Werke des Vaters und der Brüder, darunter die vorgenannten „Erinnerungen an die Feldzüge der kais. österreich. Armee in Italien“ (mit der Dedication an Radetzky, in 22 Blättern, München bei Cotta) zu reproduciren. Auch dem Farbendruck oblag er mit großem Geschick, um seine vielfachen Kenntnisse zu verwerthen. Diese leiteten ihn auf das Gebiet der Photographie. Hier arbeitete Julius A. mit Joseph Albert (geboren am 5. März 1825, † am 5. Mai 1886), die Photographien auf Metallplatten zum künstlerischen Schnelldruck zu verwenden – ein epochemachendes Verfahren, welches in der Folge als „Lichtdruck“ durch den genialen Joh. Bapt. Obernetter (geboren am 31. Mai 1840, † am 12. April 1887) zur weitesten Geltung gelangte, und durch Meisenbach und Hanfstängl weiter entwickelt wurde. Julius Adam, welcher mit großem Geschick allerlei mechanische Subtilitäten, auch im Uhrenbau, cultivirte, starb am 24. Februar 1874. (Sein gleichnamiger Sohn Julius Adam ist durch anziehende Genrebilder, insbesondere durch seine liebenswürdigen Katzenscenen berühmt geworden.)
Adam: Julius A., Maler und Lithograph, geboren 1821 als der jüngste Sohn von- Vgl. Nagler, Monogrammisten, 1863, III, 741 (Nr. 1773). – Nagler-Meyer, Künstlerlexikon, 1872, I, 72. – Albrecht Adam’s Selbstbiographie, 1886, S. 371. – Soldan, Die Künstlerfamilie Adam, 1890, S. 12.