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ADB:Alt, Johann Karl Wilhelm

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Artikel „Alt, Joh. Karl Wilhelm“ von Karl Rudolf Wilhelm Klose in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 355–356, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Alt,_Johann_Karl_Wilhelm&oldid=- (Version vom 3. Dezember 2024, 22:07 Uhr UTC)
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Alt: Joh. Karl Wilhelm A., geb. 1. Oct. 1797 zu Hoyerswerda in der Oberlausitz, † in der Nacht vom 22. auf den 23. Dec. 1869. Sein Vater, Joh. Georg Valentin A., war Oberchirurg. Er kam 1810 nach Schulpforte, bezog, um Theologie zu studiren, 1814 die Universität Leipzig und 1817 Halle, machte im Herbst 1817 sein theologisches Examen und wurde dann Erzieher in einer adeligen Familie. 1819 ging er nach Merseburg, um unter Leitung des Consistorialraths Neander seine Bildung als Prediger fortzusetzen, zugleich war er dort Vorsteher eines Erziehungsinstituts für Töchter. 1821 wurde er Doctor der Philosophie, 1823 Diaconus zu Eisleben, 1829 Pastor daselbst und 24. Mai 1835 Hauptpastor an der Petrikirche in Hamburg. 1836 erwarb er den theologischen Doctorgrad. Am 5. März 1860 ward er zum Senior des hamburgischen Ministeriums ernannt. Von seinen Söhnen ist einer Arzt, der andere Doctor juris.

Der Hauptpastor A., ein rechtschaffener, redlicher Mann, gehörte in der Theologie dem vulgären Rationalismus an. Eine nicht unbedeutende Gelehrsamkeit besaß er namentlich auf dem Gebiete der orientalischen Sprachen. Als Prediger war er unbedeutend, nüchtern und wenig erbaulich. Besser pflegten ihm seine Casualreden zu gelingen. Seine Uebersetzung des Neuen Testamentes wirkt durch die modernen Ausdrücke zuweilen unangenehm. Jüngeren Männern war er bei ihrem Streben gern behülflich.

[356] Außer den 14 Jahrgängen seiner Predigten von 1835–48 (jeder Jahrgang 4 Bände) nennen wir noch seine Uebersetzung des Neuen Testaments in 4 Abtheilungen 1837–39 und seine „Andeutungen aus dem Gebiete der geistlichen Beredsamkeit“, Heft 1. 2. Leipzig 1833–35.

Hamburger Correspondent 1870, Nr. 10, 12. Januar.