ADB:Böckel, Ernst Gottfried Adolf

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Artikel „Böckel, Ernst Gottfried Adolf“ von Johann Friedrich Ludwig Theodor Merzdorf in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 769, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:B%C3%B6ckel,_Ernst_Gottfried_Adolf&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 11:25 Uhr UTC)
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Böckel: Ernst Gottfr. Adolf B., geb 1. April 1783 zu Danzig, † 5. Jan. 1854 zu Oldenburg. Seine erste Ausbildung erhielt er in der reformirten Schule an der Petrikirche zu Danzig und dann auf dem akademischen Gymnasium, studirte seit 1801 in Königsberg und wurde 1803 Collaborator an der zweiten Classe der deutsch-reformirten Schule daselbst, dann 1805 Lehrer an der ersten Classe am Friedrichs-Colleg, 1808 Pastor zu Borcherdorf bei Kreuzburg, 1809 Pastor an der Jacobikirche zu Danzig, 1812 Diaconus an der Johanniskirche, 1814 interimistischer Garnisonprediger, 1817 Doctor Theologiae, 1819 Professor der Teologie und Pastor an der Jacobikirche zu Greifswald, 1826 Hauptpastor an der Jacobikirche zu Hamburg, 1833 Pastor an der Ansgariikirche zu Bremen, 1836 Generalsuperintendent, Oberhofprediger und geheimer Kirchenrath zu Oldenburg, wo er bis zu seinem Tode blieb. B. war ein klarer, geistreicher Kopf, bedeutender Kanzelredner und tüchtiger Exeget, der sich namentlich die Septuaginta zu seinem speciellen Studium erwählt hatte. An den meisten theologischen Journalen freierer Richtung hat er sich betheiligt, selbst einige redigirt und seiner gedruckten Predigten (unter denen auch mehrere Bändchen in Versen) dürften wol nicht weniger als derer Reinhard’s sein. Hervorheben wollen wir von seinen übrigen zahlreichen Schriften nur seinen „Hoseas“, 1808; „Epistola Pauli ad Romanos“, 1821; „Hiob“, 1821; „Litteratur der Theologie“, 1812. 1822; „Salomo’s Denksprüche“, 1829; die Uebersetzung des neuen Testaments, 1832. An der von Stier herausgegebenen Polyglottenbibel übernahm er den griechischen Theil des alten Testaments, wovon jedoch nichts weiter erschienen ist als die Probe einer „Nova clavis in Graecos interpret. vet. Testam.“, 1820. Da er sich selbst bei dieser Arbeit nicht genügte, so ist nichts weiter veröffentlicht, und war aus seinem litterarischen Nachlasse auch nichts zu veröffentlichen, da er bei seinem großartigen Gedächtnisse nur sehr kleine – für ihn allein brauchbare – Notizen gemacht, jedoch einzelne Partien vier und fünfmal vollständig immer von neuem ausgearbeitet hatte. Ein Theil seiner ausgezeichneten Bibliothek ging in die oldenburgische Staatsbibliothek über, die fast vollständige Sammlung der Septuagintaausgaben jedoch ward öffentlich zu Leipzig versteigert.

Meusel’s Gelehrtes Teutschl. XVII. 196. XXII. 300. Lexikon der Hamburger Schriftsteller I. S. 299 ff.