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ADB:Balthasar, Anna Christina von

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Artikel „Balthasar, Anna Christina von“ von Adolf Häckermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 28–29, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Balthasar,_Anna_Christina_von&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 03:00 Uhr UTC)
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Balthasar: Anna Christina Ehrenfried v. B., geb. 24. Jan. 1737, Tochter Augustins v. B. (s. u.) zu Greifswald, erhielt durch ihren Vater, unter Mitwirkung des Mag. Mellendorf und des akademischen Adjuncten Mag. Barth. Jordan, eine vollständige gelehrte Bildung, welche nicht nur die alten und neuen Sprachen, sondern auch die philosophischen und historischen Wissenschaften, sowie die Künste der Musik, Poesie und Malerei umfaßte. Vermöge ihrer hervorragenden Bildung trat sie mit einer Reihe namhafter Gelehrter des Auslandes in Correspondenz, wurde in den damals gestifteten freimaurerischen Mopsorden aufgenommen, sowie auch ordentliches thätiges Mitglied der von ihrem Vater 1740 gestifteten Deutschen Gesellschaft zu Greifswald und der zu gleichem Zweck errichteten gelehrten Genossenschaft in Königsberg und Jena. Zum Geburtsfest des Königs Friedrich von Schweden hielt sie eine lateinische Rede, sowie bei der Eröffnung der Universitätbibliothek einen deutschen Vortrag „Ueber die Bibliotheken als sicherste Werkstätten wahrer Freundschaft“; in Folge dessen ward sie am 30. April 1750 bei der Einweihung des noch bestehenden dritten Universitätsgebäudes von Professor Dähnert zur baccalaurea artium promovirt.

Ihre Schriften, welche sich durch einen geschmackvollen einfachen Stil vor anderen litterarischen Erscheinungen jener Zeit auszeichnen, sind als Anhang zu einer Sammlung Anakreontischer Lieder von der Deutschen Gesellschaft in Greifswald herausgegeben und außerordentlich selten. Ein Exemplar befindet sich im Besitz des Rechtsanwalt Kirchhoff’s zu Greifswald. Im April des J. 1757 verheirathete sie sich mit dem Hofgerichtsreferendar Johann Heinrich von Essen zu Greifswald und starb am 5. Juli 1808 in Richtenberg. (Vergl. außer Biederstedt, [29] Dähnert u. Kosegarten: Lisch, Mekl. Jahrbücher XXXIX. S. 98 ff., Aug. v. Balthasar’s Leben und Schriften. S. 79 ff.)