ADB:Barfus, Paul

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Artikel „Barfus, Paul“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 46 (1902), S. 215, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Barfus,_Paul&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 22:22 Uhr UTC)
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Barfus: Paul B., Kupferstecher, geboren am 17. August 1823 zu Großgrundlach b. Nürnberg, kam schon 1837 in die Mayer’sche Kunstanstalt (woraus auch L. Raab, Sichling, Schultheiß u. A. hervorgingen), dann zu Reindel, ging 1844 nach Leipzig und 1851 nach München zu Julius Thaeter. Durch Hofrath und Professor Dr. G. H. v. Schubert empfohlen, empfing B. aufmunternde Unterstützung von der Königin Marie. Zu seinen frühesten Arbeiten zählen drei Cartonstiche aus dem durch Heinrich v. Heß gemalten Freskencyklus in der Basilica (aus dem Leben des hl. Bonifacius), eine „Kreuzigung“ nach Julius Schnorr (in der Protestantischen Kirche), viele Porträts, darunter 1857 „Luther auf dem Sterbebett nach L. Cranach“, die Bildnisse Melanchthon’s und Luther’s nach G. König, Beethoven’s und Mozart’s in ganzer Figur nach Fr. Schwörer und Fénélon’s nach Jos. Vivien (Alte Pinakothek). Als ganz vorzügliche Leistungen im sog. Farbenstich erschienen „Der Großmutter Segen“ und „Schäfers Heimkehr“ nach Jakob Grünenwald, „Gustav Adolf“ nach Andreae, „Auerbach’s Keller“ nach W. Lindenschmitt (1887), „Die Brüder“ nach Defregger und die „Steinigung des hl. Stephanus“ nach Johann Kaspar’s Freskobild in der Basilica. Außer diesen großen Arbeiten lieferte B. eine Menge von kleineren Bildnissen, theils nach dem Leben (Prinzeß Sophie), theils nach Photographie und Zeichnung, darunter des um das Feuerlöschwesen so hochverdienten kgl. Rathes Ludwig Jung, des Präsidenten G. C. A. v. Harleß (1867), des Bischofs von Haneberg, des Erzherzogs Stephan, Palatins von Ungarn. Dazu kommen viele kleine religiöse Bilder nach Mosler, Julius Frank u. A. für den Kunstverlag Manz in Regensburg. Die alten Tage des Künstlers, welcher 1874 zum Meister des Freien Deutschen Hochstifts ernannt wurde, trübte ein bedenkliches Augenleiden und eine Lähmung der Füße. Bei seinem am 24. März 1895 erfolgten Ableben hinterließ er eine unvollendete Platte mit Mozart’s Bildniß.

Vgl. Nagler-Meyer, Lexikon, 1878. II, 17. – Nekrolog in Nr. 86 der Allgemeinen Zeitung, 27. März 1895. – Kunstvereins-Bericht f. 1895, S. 73. – Müller-Singer, Lexikon, 1895. I, 68.