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ADB:Bassermann, Friedrich

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Artikel „Bassermann, Friedrich“ von Friedrich von Weech in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 127, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bassermann,_Friedrich&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 14:54 Uhr UTC)
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Bassermann: Friedrich Daniel B., geb. zu Mannheim 24. Febr. 1811, † 1855, widmete sich dem Kaufmannsstande, besuchte in den J. 1829–31 die Universität Heidelberg und begründete sodann in seiner Vaterstadt ein Geschäft. Durch Betheiligung an den Gemeindeangelegenheiten in weiteren Kreisen bekannt geworden, wurde er im J. 1841 in die badische zweite Kammer gewählt und nahm lebhaften Antheil an dem heftigen Kampfe der liberalen Partei gegen das Ministerium Blittersdorff. In der Session von 1847–48 war es B., der am 12. Febr. 1848 die vielbesprochenen Motion auf Begründung einer deutschen Nationalvertretung stellte, die eigentlich der Ausgangspunkt der deutschen Bewegung wurde. Nachdem ihn die badische Regierung im März 1848 als Vertrauensmann in den Bundestag geschickt hatte, wurde er in das Parlament gewählt, wo er seine Stellung mit Entschiedenheit auf der Seite der gemäßigten Liberalen nahm. Aus jener Zeit rührt das mit seinem Namen verbundene Wort von den „Gestalten“ her, deren verdächtiges Treiben ihn beunruhigte. Im August trat B. in das Reichsministerium ein, in dem er bis zum Abgange Gagern’s als Unterstaatssecretär im Ministerium des Inneren verblieb. Er war einer der eifrigsten Verfechter der Idee eines dem preußischen Königshause zu übertragenden deutschen Kaiserthumes, und wollte, als diese gescheitert war, von keiner Neugestaltung Deutschlands ohne Führung Preußens wissen. In Erfurt vertrat er einen rheinpreußischen Wahlbezirk.

Durch seine Thätigkeit in der badischen zweiten Kammer war er mit Karl Mathy in nahe Berührung gekommen und begründete in Gemeinschaft mit diesem zu Mannheim eine Verlagsbuchhandlung, in der außer verschiedenen Werken aus den Kreisen des „ganzen Deutschland“ auch die ersten Schriften von Berthold Auerbach erschienen. Auch die Deutsche Zeitung erschien in diesem Verlage. Dem frischen, enthusiastischen, darum leicht niedergebeugten Manne war ein trauriges Ende beschieden: einem längeren Nervenleiden machte er am 29. Juli 1855 ein plötzliches Ende.