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ADB:Bauhin, Jean (Leibarzt der Königin von Navarra)

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Artikel „Bauhin, Jean I.“ von Carl Jessen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 149, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bauhin,_Jean_(Leibarzt_der_K%C3%B6nigin_von_Navarra)&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 02:13 Uhr UTC)
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Bauhin: Jean B. I., der Stammvater einer Familie berühmter Aerzte und Botaniker, geb. 24. Aug. 1511 zu Amiens, † 1582 zu Basel. Früh als Arzt und Wundarzt zu Amiens ausgezeichnet, ward er Arzt der Königin Katharina von Navarra. Religiöse Forschungen, begünstigt durch das Studium der Uebersetzung des Neuen Testamentes von Erasmus, führten ihn zur Annahme des reformirten Glaubens. Deshalb verfolgt, entfloh er nach England, wagte aber nach drei Jahren wieder nach Frankreich zurückzukehren und verheirathete sich mit Jeanne Fontaine. Bald indeß unterlag er neuen Verfolgungen, ward zu Paris gefangen gesetzt und zum Tode verurtheilt, erhielt jedoch durch Margaretha, die Schwester des Königs Franz I., seine Freiheit und eine Stellung als ihr Leibarzt, welche er indeß bald durch neue Verfolgungen genöthigt ward, aufzugeben. Er floh diesmal in die Niederlande, wo er sich rasch wieder als Arzt einen Namen machte, weshalb die Inquisition abermals auf ihn aufmerksam ward und ihn mit neuem Gefängniß bedrohte. Er entkam rechtzeitig, wandte sich zuerst nach Deutschland und 1542 nach Basel. Nachdem er hier als Corrector der damals weitberühmten Druckerei von Froben ein vorläufiges Unterkommen gefunden, gewann er bald auf’s Neue ärztliche Praxis, welche nicht unbedeutend war, da sie ihm die Mittel gewährte, seine Söhne auf das sorgfältigste für den gelehrten Stand von Aerzten zu erziehen und auf Reisen zu senden. Von ihm scheinen sie beide die Neigung zur Naturgeschichte, der Botanik insbesondere, ererbt zu haben, deren Hauptzierde sie geworden sind.