Zum Inhalt springen

ADB:Becher, Johann Philipp

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Becher, Johann Philipp“ von Wilhelm von Gümbel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 203–204, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Becher,_Johann_Philipp&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 09:12 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 2 (1875), S. 203–204 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Philipp Becher in der Wikipedia
Johann Philipp Becher in Wikidata
GND-Nummer 115574751
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|203|204|Becher, Johann Philipp|Wilhelm von Gümbel|ADB:Becher, Johann Philipp}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=115574751}}    

Becher: Joh. Philipp B., als tüchtiger Berg- und Hüttentechniker und zugleich gründlicher Mineralog bekannt, geb. am 26. Dec. 1752 zu Kupferhütte bei Dillenburg, † 26. April 1831. Sohn eines Hüttenmannes, genoß B. einigen Unterricht in Herborn und widmete sich 1771 der Erlernung der für den Berg- und Hüttenmann nothwendigen Kenntnisse durch praktische Arbeiten und durch Selbststudien, die durch einen kurzen Besuch der Bergakademie in Freiberg 1774 ihren Abschluß fanden. Nach der Rückkehr von Freiberg erhielt der mit Kenntnissen und Fähigkeiten reich ausgestattete junge B. zuerst eine Anstellung in Dillenburg und stieg von da an rasch 1793 zur Stellung eines Bergraths und 1800 eines Oberbergraths. Zur Zeit der französischen Occupation wurde er zum General-Inspector der Berg- und Hüttenwerke und 1816 bei Errichtung eines Oberbergamtes in Bonn als Oberbergrath und Oberbergmeister in dieses Collegium berufen. Bei Gelegenheit seines 50jährigen Dienstjubiläums zum Doctor ernannt, erhielt er zugleich auch den rothen Adlerorden 3. Klasse. Am Schluß seines vorzüglich dem Dienstberuf gewidmeten Lebens weilte B. in Pension in Wiesbaden, wo er starb. Als Frucht seiner auch wissenschaftlich regen Thätigkeit erschien 1786: „Mineral. Beschreibung des Westerwaldes“, Berlin, eine sehr gründliche und erschöpfende Schilderung der Gebirgsverhältnisse [204] dieses Landstrichs, nach dem damaligen Stand der Wissenschaft eine hervorragende Leistung. Schon 1789 folgte: „Mineral. Beschreib. der oran.-nassauischen Lande“, eine schätzenswerthe Bereicherung der Litteratur durch die Fülle der darin enthaltenen genauen Angaben über das Vorkommen und die Verbreitung von Mineralien. Außerdem bethätigte B. sein wissenschaftliches Streben durch zahlreiche kleinere Aufsätze, vorherrschend über Gegenstände des Hüttenwesens, z. B. Versuche mit verkohltem und unverkohltem unterirdischen Holze beim Eisenschmelzen und durch seine Theilnahme an der Bearbeitung von Nicolai’s „Allgemeiner Bibliothek“.

N. Nekrol. IX. 354; Keferstein, Gesch. der Geognostik.