ADB:Beck, Jacob Sigismund
Kant’s gehörte, und trat nach zurückgelegten Universitätsstudien eine Gymnasiallehrstelle in Halle an; im J. 1791 promovirte er und habilitirte sich (durch eine Dissertation über den Taylor’schen Lehrsatz) an dortiger Universität und wurde sofort zum außerordentlichen Professor der Philosophie ernannt. Im April 1799 folgte er einem Rufe nach Rostock als ordentlicher Professor der Metaphysik, und in dieser Stellung, mit welcher er seit dem J. 1809 auch das Inspectorat des herzoglichen Convictoriums verband, wirkte er als einer der gesuchtesten Lehrer bis wenige Wochen vor seinem Tode. Verheirathet war er seit 1803 mit einer Tochter des mecklenburgischen Superintendenten Joh. Gottl. Friedrich. So wie er als treuer und scharfsinniger Anhänger der Kantischen Philosophie noch bei Lebzeiten seines gefeierten Meisters und auf Anrathen desselben (1793 f.) einen „Erläuternden Auszug aus den kritischen Schriften des Prof. J. Kant“ veröffentlicht hatte, so widmete er auch seine weitere ausgedehnte, jedoch nur bis zum J. 1824 sich erstreckende schriftstellerische Thätigkeit (vgl. N. Nekrol. XVIII. S. 928) dem Verständnisse und der Verbreitung des Kantianismus. Im Eifer der Erklärung gelangte er zu einer ihm eigenthümlichen Auffassung Kant’s, welche er in der bedeutendsten seiner Schriften „Einzig möglicher Standpunct, aus welchem die kritische Philosophie beurtheilt werden muß“ (1793) darlegte, dabei aber nicht unwesentlich von Kant abwich, so daß in manchem ein Rückfall zu Berkeley[WS 1] und in anderem eine Vorstufe zu Fichte sich fühlbar macht.
Beck: Jakob Sigismund B., geb. am 6. Aug 1761 in Marienburg in Westpreußen als Sohn eines Predigers, † 29. Aug. 1840. Er studirte in Königsberg, wo er zu den hervorragendsten Zuhörern
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ George Berkeley (1685–1753), englischer Philosoph.