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ADB:Benkert, Johann Peter

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Artikel „Benkert, Johann Peter“ von Robert Dohme in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 335–336, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Benkert,_Johann_Peter&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 15:38 Uhr UTC)
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Benkert: Johann Peter B., Bildhauer, geb. 1709 zu Neustadt an der fränkischen Saale, † zu Potsdam 1769. Ursprünglich von einem Stümper in seiner Kunst unterrichtet, kam er später nach Eichstädt zu Kaspar Eygen und von da nach München, wo er sich durch das Studium berühmter Werke und der Natur ausbildete. Seinen ersten größeren Wirkungskreis fand er am fürstbischöflichen Hofe zu Bamberg, in welcher Stadt u. a. das Bürgerspital noch Arbeiten von ihm besitzt. Von dort siedelte er nach Potsdam über. Zuerst mit [336] untergeordneten Arbeiten und Stuckdecorationen unter dem Bildhauer Stahl zu Charlottenburg beschäftigt, wurde er bald selbständig und allmählich einer der am meisten beschäftigten Bildhauer Friedrichs des Großen. Das Lob, welches M. Oesterreich in seiner Beschreibung von Sanssouci seinen Leistungen spendet, verstehen wir heut nicht mehr. Nichts von seinen Arbeiten erhebt sich über das Niveau einer starken Mittelmäßigkeit; es sind eben decorative Sculpturen, wie sie das Rococo für seine Architekturen und Parkanlagen so zahlreich brauchte. Zu seinen besseren Leistungen gehören die Gruppen Apollo und Minerva mit Nymphen vor dem Hofportal des Potsdamer Schlosses, doch fehlt auch ihnen wirkliches Leben; die kleinen Köpfe sind ausdruckslos, die Behandlung des Nackten von der conventionellen Art, die dem vorigen Jahrhundert eigen. Die vier Karyatiden desselben Portals sind gleichfalls von ihm. An dem japanesischen Hause im Park von Sanssouci arbeitete er zusammen mit Heinmüller die Einzelgestalten und Gruppen von mannigfach beschäftigten Japanesen in Sandstein. Die Figuren sind lebhaft bewegt und ohne zu große anatomische Verstöße gezeichnet; gehören dadurch zu den besseren Decorationen dieser Zeit in Potsdam. Viel schlimmer sind die sieben von den achtzehn Marmorstatuen vor der Bildergallerie in Sanssouci, die von ihm herrühren. Ob auch die barocken Gedanken der Darstellung ihn oder etwa den Architekten Büring zum Erfinder haben, ist nicht zu entscheiden. Noch zahlreiche andere Bildwerke an Gebäuden in Berlin und Potsdam rühren von ihm her, wie er auch an der inneren Decoration der königlichen Schlösser mannigfachen Antheil hatte.

Nicolai, Beschr. von Berlin u. Potsdam. Jäck, Pantheon (v. Reider). Manger, Baugesch. v. Potsdam.