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ADB:Bergmann, Gottlob Heinrich

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Artikel „Bergmann, Gottlob Heinrich“ von Friedrich Karl Stahl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 392, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bergmann,_Gottlob_Heinrich&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 07:45 Uhr UTC)
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Bergmann: Gottlob Heinrich B., Obermedicinalrath in Hildesheim, früher Arzt der Irrenanstalt in Celle, dann Director an jener zu Hildesheim, † 29. Oct. 1861. Er ist besonders bekannt durch seine eigenthümliche anatomische Richtung, welche er in mehreren Schriften („Neue Untersuchungen über die innere Organisation des Gehirns“, 1831; „Untersuchungen über die Structur der Mark- und Rindensubstanz des großen und kleinen Gehirns“, in Müller’s Archiv 1841) niederlegte. Von der alten Ansicht ausgehend, daß im Dunste der Hirnhöhlen das Pneuma sitze, beschrieb er nämlich gewisse zarte Markfasern in den Gehirnventrikeln als Chorden, welche er als Emanationen des Pneumas auffaßte. Diesen Chordensystemen wies er bestimmte Vermögen zu, womit sie zwingend auf den Geist zurückwirken und die Gesetze des Seelenlebens bedingen sollten. Er starb, nachdem er seit einigen Jahren privatisirt hatte, seine mystische Theorie bis zum Tode aufrecht haltend, in tiefer Verstimmung über ihre Nichtanerkennung bei seinen Zeitgenossen.

Allgemeine Ztschrft. f. Psychiatrie. Bd. XIX, S. 128.