ADB:Boguslawski, Palm Heinrich Ludwig von
Louis Ferdinand und starb schon im J. 1802, weshalb der Prinz Louis Ferdinand sich des verwaisten Knaben annahm. B. besuchte die Domschule in Magdeburg und hier erwachte bereits in ihm die Neigung zur Astronomie, jedoch trat er nach der Uebergabe seiner Vaterstadt an die Franzosen 1806 in den preußischen Militärdienst, besuchte 1811–12 die allgemeine Kriegsschule zu Berlin und verkehrte mit Bode. Nachdem er die Feldzüge 1813–15 mitgemacht, trat er mit dem Charakter eines Artillerie-Hauptmanns aus dem Dienste, wohnte als Rittergutsbesitzer bis 1826 in Großraacke bei Breslau und nachher in Breslau. 1831 wurde er Conservator der Sternwarte in Breslau, 1836 außerordentlicher Professor an der Universität und 1840 Director der Sternwarte. Am 20. April 1835 entdeckte er den Kometen I und bestimmte auch dessen Bahn und erhielt die erste goldene vom Könige von Dänemark gestiftete Kometenmedaille. Von 1832–50 gab er 19 Jahrgänge einer synchronistisch geordneten Ephemeride aller Himmelserscheinungen heraus, die er Uranus nannte und die erweitert für die Jahre 1846–50 gedruckt erschienen. Viele Beobachtungen über Kometen, über das Verschwinden und Wiedererscheinen des Saturnringes 1833, über Sternschnuppen (er berechnete die Bahn des Novemberschwarms), über die totale Sonnenfinsterniß 1851 sind in Bode’s Jahrbüchern, Gruithuisen’s Analekten, den Blättern der Schlesischen Gesellschaft, in Jahn’s Unterhaltungn, im Uranus und in den Astronomischen Nachrichten enthalten. Er erfand auch ein neues Mikrometer zu Beobachtungen, welches bis jetzt jedoch wenig angewandt ist. Nach seinem Tode erschien 1852 die von ihm bearbeitete akademische Sternkarte Hora XI, welche er schon 1845 eingesandt hatte, deren Revision aber nicht fertig geworden.
Boguslawski: Palon Heinrich Ludwig Pruß v. B., geb. zu Magdeburg 7. Sept. 1789, † zu Breslau 5. Juni 1851. Sein Vater war Hauptmann im Regiment Prinz- Nekrolog in Jahn’s Unterhaltungen für Astronomie etc. 1851.