ADB:Bohn, Johann
Erscheinungsbild
Haller, Bibl. anat. I. 497. Bibl. pract. III. 87) sind bereits eine Reihe physiologischer Arbeiten („Exercitationes physiologicae XXVI.“, 1668–77. 4. u. a.) vor allem aber seine medicinisch-forensischen Leistungen („De renuntiatione vulnerum“,[WS 1] 1689. 8. und „Diss. de officio medici duplici, clinico et forensi“,[WS 2] 1704. 4.), als die ersten gelungenen Versuche einer wissenschaftlichen Behandlung des Gegenstandes hervorzuheben; vor seinem Tode ließ B. leider seine sämmtlichen Manuscripte, darunter auch das handschriftliche Material zu einem großen Werke über Medicina forensis, verbrennen.
Bohn: Johannes B., Arzt, geb. 20. Juli 1640 in Leipzig, wurde, nachdem er 1666 daselbst den medicinischen Doctorgrad erlangt hatte, 1668 zum Professor der Anatomie, 1691 zum Professor der praktischen Medicin an der Universität seiner Vaterstadt ernannt; er starb daselbst den 19. Dec. 1718. – B. nimmt wegen seiner Leistungen in der Physiologie und Staatsarzneikunde eine hervorragende Stelle unter seinen Zeitgenossen ein, trotz seiner emsigen Beschäftigung mit der Chemie hat er sich von den einseitigen chemiatrischen Tendenzen seiner Zeit frei gehalten und ist einer der Ersten gewesen, welche vom Standpunkte des Experimentators gegen die Sylvius’sche Lehre aufgetreten sind. Unter seinen Schriften (vergl. das Verzeichniß derselben in