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ADB:Bohnenberger, Johann Gottlieb von

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Artikel „Bohnenberger, Johann Gottlieb Friedrich v.“ von Karl Christian Bruhns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 81–82, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bohnenberger,_Johann_Gottlieb_von&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 04:11 Uhr UTC)
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Bohnenberger: Johann Gottlieb Friedrich v. B., wurde geboren 5. Juni 1765 zu Simmozheim im Schwarzwald, † 19. April 1831. Er studirte an der Universität Tübingen Theologie, wurde 1786 Magister, 1789 Pfarrvikar in Altburg; 1793 machte er Reisen nach Gotha zu dem Director der Seeberger Sternwarte Baron v. Zach und nach Göttingen; 1796 wurde er Adjunct der Sternwarte in Tübingen, 1798 außerordentlicher Professor der Mathematik und Astronomie, 1803 ordentlicher Professor. Seinen Ruf als [82] Astronom begründete er 1795 durch sein viel als Lehrbuch gebrauchtes Werk: „Anleitung zur geographischen Ortsbestimmung“, 1795. Als Mathematiker publicirte er 1811 die „Anfangsgründe der höhern Analysis“, als Astronom im selben Jahre sein „Lehrbuch der Astronomie“, in welchem er das von ihm erfundene Reversionspendel beschreibt. Nach dem Aufhören der astronomischen Zeitschrift „Monatliche Correspondenz“ von Zach gab er mit Lindenau von 1816 bis 1818 die „Zeitschrift für Astronomie und verwandte Wissenschaften“ heraus, in welcher von ihm verschiedene astronomische Abhandlungen über die Präcession der Sterne, Berechnung achromatischer Objective, Berichtigung des Mittagsfernrohrs etc. enthalten sind. Er führte in die Astronomie einen wichtigen Hülfsapparat zur Bestimmung von Instrumentalfehlern, den Quecksilberhorizont, ein. Auch als Physiker hat er verschiedene Abhandlungen in Gilbert’s Annalen publicirt, u. a. Versuche über das Gewicht des Wassers, über das gleichzeitige Sieden und Gefrieren des Wassers in sehr verdünnter Luft, Versuche mit elektrischen Zamboni’schen Säulen etc. Als Geodät hat er sich ausgezeichnet, indem er eine Landesvermessung Würtembergs unternahm und mit Ammann[1][WS 1] eine Karte von Schwaben in 60 Blättern[WS 2] herausgab. Die Landesvermessung Würtembergs ist nach seinem Tode im J. 1858 von Köhler[2] publicirt. Basismessung und Haupttriangulation sind unter seiner Leitung und nach seinen Vorschriften ausgeführt. Astronomische Beobachtungen und Aufsätze finden sich in Bode’s Jahrbüchern, in Zach’s Monatlicher Correspondenz, der schon erwähnten Zeitschrift von ihm und Lindenau, und in den ersten acht Bänden der Astronomischen Nachrichten.

Beschreibung der Geschichte der Stadt und Universität Tübingen von Eisenbach, Tübingen 1822.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 82. Z. 16 v. o. l.: Amman (st. Ammann). [Bd. 15, S. 794]
  2. S. 82. Z. 18 v. o. l.: Kohler (st. Köhler). [Bd. 5, S. 794]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Ignaz Ambros von Amman (1753–1840)
  2. Digitalisat UB Tübingen.