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ADB:Bolza, Josef Reichsgraf von

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Artikel „Bolza, Joseph Graf von“ von Heinrich Theodor Flathe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 116, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bolza,_Josef_Reichsgraf_von&oldid=- (Version vom 17. Dezember 2024, 16:44 Uhr UTC)
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Bolza: Joseph Graf v. B., einer der vielen Italiener, die unter August III. von Polen ihr Glück am Dresdner Hofe suchten, geb. 31. Juli 1719 aus einer mailändischen Familie angeblich jüdischen Ursprungs, † zu Dresden als sächsischer wirklicher Geheimrath „ohne Sitz und Stimme“ 15. Aug. 1782. Durch eine Gräfin Martinitz erheirathete er die Herrschaften Rosmanos, Arnau und Neuschloß. Er machte sich dem Minister Brühl durch seine Geschicklichkeit in Finanzsachen nützlich, namentlich erhielt er 1754 die Acciseinkünfte, zunächst theilweise, im folgenden Jahre, da sich die Einrichtung bewährte, sämmtliche Acciseinkünfte auf sieben Jahre in Pacht und verstand diesen so zu handhaben, daß derselbe von dem gedrückten Volke eher als eine Erleichterung empfunden wurde. Bei Ausbruch des siebenjährigen Krieges glückte es ihm durch einen vortheilhaften Vertrag, der dem Feinde den wahren Ertrag der Acciseinkünfte verbarg, die ungeänderte Erhaltung der Verfassung zu vermitteln und dem Staate ansehnliche Summen zu retten. Nach Beendigung des Krieges entwarf er die Grundzüge für die nach seinem Vorschlage zu errichtende Generalhauptcasse, um durch Einführung der italienischen Buchführung Ordnung in das sächsische Cassenwesen zu bringen.