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ADB:Bouquin, Pierre

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Artikel „Boquin, Peter“ von Johann Jakob Herzog in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 150, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bouquin,_Pierre&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 18:59 Uhr UTC)
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Boquin: Peter B. (Bouquin), aus der Guyenne gebürtig, machte seine theologischen Studien auf der Universität Bourges, wo mehrere Lehrer zur Reformation hinneigten, und wurde daselbst Doctor der Theologie 1539. Er trat aber bald darauf, wie es scheint, in den Karmeliterorden und wurde zum Prior seines Klosters erwählt. Doch die evangelischen Anregungen, die er während seiner Studienzeit empfangen, und die fortgesetzte Beschäftigung mit der heiligen Schrift ließen ihm keine Ruhe, bis er im J. 1541 das Kloster und sein Vaterland verließ. Nach einigem Herumirren übernahm er für kurze Zeit eine Stelle als Lehrer der Theologie in Straßburg, kam darauf nach Bourges zurück, wo er unentgeltlich die hebräische Grammatik lehrte und Theile des A. T. auslegte. Nachdem er durch die Vermittlung der Königin von Navarra einige Zeit eine Predigerstelle an der Kathedrale von Bourges bekleidet hatte, mußte er diese Stelle wieder aufgeben und aufs neue den Wanderstab ergreifen. Nachdem er seit 1555 zwei Jahre lang in Straßburg an der dortigen französischen Gemeinde als Prediger gewirkt hatte, berief ihn der pfälzische Kurfürst Otto Heinrich 1557 als Professor der Theologie nach Heidelberg; das wieder auftauchende ubiquistische Lutherthum vertrieb ihn von Heidelberg, wo er nahe an zwanzig Jahren gewirkt hatte. Eine Stelle als Professor der Theologie in Lausanne vertrat er nur ganz kurze Zeit; er starb daselbst plötzlich 1582. Der größere Theil seiner Schriften betrifft den Sacramentstreit zwischen Lutheranern und Reformirten; eine ist gegen die Jesuiten gerichtet, eine andere gegen den dem Pharisäismus ähnlichen Papismus.

France protestante. M. Adam, Vitae eruditorum cum germanorum tum exterorum.