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ADB:Boëmund II.

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Artikel „Boemund II. von Saarbrücken“ von Alexander Dominicus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 29–30, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bo%C3%ABmund_II.&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 16:01 Uhr UTC)
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Boemund II. von Saarbrücken aus dem elsässischen Geschlechte von Ettendorf, Erzbischof von Trier 1354–1362. Er wurde nach Balduins von Luxemburg Tode einstimmig gewählt, nahm nach mehrwöchentlichen Bedenken an und erhielt von Papst Innocenz VI., obwol derselbe sich die Besetzung des Trierer Stuhls vorbehalten, am 2. Mai 1354 die Bestätigung. In ziemlich hohem Alter stehend, demüthigen Sinnes, mehr der Frömmigkeit als der Kriegsthätigkeit ergeben, gedachte er friedlich zu regieren. Die Huld des Papstes und des Kaisers, besonders die Nachwirkungen von Balduins kräftigem Regiment schienen ihn zu begünstigen. In der That schützte er die Ruhe seiner Stiftslande durch Landfriedensbündnisse und Einigungen mit Gerlach von Mainz, Wilhelm von Köln, Ruprecht von der Pfalz, mit den Herren von Lothringen, Luxemburg und andern benachbarten Fürsten, schloß Vergleiche wegen Streitigkeiten und Kriegsentschädigungen mit den Grafen Heinrich von Veldenz, mit Wenzel von Luxemburg, mit den Herren von Blankenheim, von Schöneck, von Monclair, mit Johann von Westerburg u. a. m. Er bewahrte die große Lehensmacht seiner Kirche, mehrte die Festen des Landes, erbaute namentlich über Welmich die Theurenburg („Maus“) und nahm an Reichsgeschäften Antheil, wie er denn auf den Reichstagen zu Nürnberg und Metz 1356 bei Aufstellung der goldenen Bulle erschien, sich 1360 mit Karl IV. gegen den „Herrn zu Wirtenberg“ verband und 1362 zu Nürnberg den Herzogen von Oesterreich widersagte, weil sie dem Reiche kundliche Feindschaft angethan. Auch in geistlichen Angelegenheiten war er, unterstützt von dem Weihbischof Nicolaus von Akkon, vielfach thätig, reformirte zeitgemäß mehrere Klöster und hielt die Geistlichen zu „pfäfflichem Betragen“ an. Aber er mußte doch auch zu den Waffen greifen und gegen [30] den Grafen Johann III. von Sponheim, gegen Arnold von Blankenheim, gegen Philipp von Isenburg und Andere Fehden ausfechten. Da fühlte er seine zunehmende Schwäche, ernannte deshalb am 4. April den kräftigen Kuno von Falkenstein zu seinem Coadjutor und resignirte zu dessen Gunsten im Mai 1362 mit Genehmigung des Papstes auf den erzbischöflichen Stuhl. Vom Volke war er geliebt; man nannte ihn nach dem weißen Ueberwurfe, den er meistens trug, „Weißkittel“. Am 10. Febr. 1367 starb er zu Saarburg und erhielt seine Grabstätte im Dom zu Trier.

S. die Gesta Trevirorum und Urkunden.