Zum Inhalt springen

ADB:Boemus, Johannes

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Boemus, Johannes“ von Carl Ruland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 30, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Boemus,_Johannes&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 14:11 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Boëmund II.
Nächster>>>
Boendale, Jan
Band 3 (1876), S. 30 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johannes Böhm (Humanist) in der Wikipedia
Johannes Böhm in Wikidata
GND-Nummer 104230894
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|30|30|Boemus, Johannes|Carl Ruland|ADB:Boemus, Johannes}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=104230894}}    

Boemus: Johann B., Aubanus, dessen deutscher Name Beham gewesen sein soll, in dem würzburgischen Städtchen Aub geboren, war am Schlusse des 15. Jahrhunderts Caplan im deutschen Hause zu Ulm, also deutschherrischer Ordenspriester, lernte von den Juden, ehe sie 1498 aus Ulm vertrieben wurden, Hebräisch, kaufte ihnen ihre Grammatiken, Wörterbücher und andere hebräische Bücher ab und gestattete von diesen auch Anderen die Abschriftnahme, wie dem Reuchlin und Pellikan. Hat er daher den vollen Anspruch auf die Ehre, einer der ersten Deutschen gewesen zu sein, der ein Förderer der hebräischen Litteratur war, so besteht sein größtes Verdienst darin, ein Buch geschaffen zu haben, welches die Lieblingslectüre für nahezu ganz Europa ward und durch ein Jahrhundert blieb, so wie seinen Werth für Culturgeschichte bis auf den heutigen Tag bewahrte. Es ist dieses das von ihm 1520 veröffentlichte Werk: „Omnium gentium mores leges et ritus etc.“, Augustae Vindelicorum, 1520. Folio, welches in den verschiedensten Ausgaben und Uebersetzungen in Deutschland, Frankreich und Italien erschien. Weniger bekannt sind seine lateinischen Dichtungen „De musicae laudibus“ u. dgl.

Veesenmeyer, Commentatio historico-litteraria Ulmenses bene de re litteraria orientali meritos sistens. Ulm 1793. Panzer, Annales X. 180.