Zum Inhalt springen

ADB:Bröer, Ernst

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bröer, Ernst“ von Emil Bohn in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 273, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Br%C3%B6er,_Ernst&oldid=- (Version vom 8. Oktober 2024, 14:51 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Bromeis, August
Band 47 (1903), S. 273 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Ernst Bröer in der Wikipedia
Ernst Bröer in Wikidata
GND-Nummer 137214863
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|47|273|273|Bröer, Ernst|Emil Bohn|ADB:Bröer, Ernst}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=137214863}}    

Bröer: Ernst B. wurde am 11. April 1809 in Ohlau (Schlesien) geboren, kam später nach Breslau, wo er nahezu 40 Jahre als Organist und Regens chori an der St. Dorotheenkirche wirkte und von 1843–1884 als Gesanglehrer am kgl. katholischen Matthiasgymnasium thätig war. In den 30er und 40er Jahren galt er als der beste Violoncellovirtuose in Breslau; zugleich beschäftigte er sich viel mit Kirchencomposition. Er publicirte acht Messen, sowie eine stattliche Anzahl von Offertorien, Hymnen und anderen kleineren Werken für die Kirche, die rasch beliebt wurden und weite Verbreitung fanden. Bröer’s Kirchencompositionen sind einfach, zumeist homophon gehalten und stellen weder an die Sänger, noch an die Instrumentisten nennenswerthe Anforderungen; im allgemeinen hat man ihren Stil, dem allerdings Tiefe fehlte, als kirchlich gelten lassen, und nur gegen die willkürlichen Kürzungen des Meßtextes – früher etwas Alltägliches – hat man in neuerer Zeit Bedenken erhoben. Auch zwei Oratorien für weibliche Stimmen „St. Hedwig“ und „Die Christnacht“ entstammen seiner Feder; geschrieben wurden sie für die Zöglinge des Breslauer Ursulinerklosters, an welchem B. bis in die 70er Jahre den Gesangsunterricht leitete. – Das populärste Werk Bröer’s ist die im J. 1847 entstandene und 1896 in 6. Auflage erschienene „Gesanglehre für Gymnasien und höhere Bürgerschulen“, ein für die 3 Unterclassen berechnetes praktisches Büchelchen. – 1884 legte B. seine sämmtlichen Aemter nieder und zog sich in das Jesuitenkloster zu Tarnopol zurück, woselbst in der Nacht vom 25. zum 26. März 1886 ein Schlagfluß seinem Leben ein Ende machte.