Zum Inhalt springen

ADB:Brölmann, Stephan

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Brölmann, Stephan“ von Leonhard Ennen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 350–351, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Br%C3%B6lmann,_Stephan&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 14:43 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Brokoff, Ferdinand
Band 3 (1876), S. 350–351 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Stephan Brölmann in der Wikipedia
Stephan Brölmann in Wikidata
GND-Nummer 128518073
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|350|351|Brölmann, Stephan|Leonhard Ennen|ADB:Brölmann, Stephan}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=128518073}}    

Brölmann: Stephan B. (Broilmann), Dr. jur. und Professor an der Universität zu Köln, geb. 1551, † 10. Nov. 1622. Er gehörte einer wohlhabenden und angesehenen Patricierfamilie an, aus welcher verschiedene Mitglieder des Raths hervorgegangen. Seine Frau war Clara Bachoven v. Echt; sein Bruder Johann ward Dechant des Apostelstiftes. Von einem seiner Kinder war der Weihbischof Nogelius Pathe. Mit großer Vorliebe betrieb er neben seiner juristischen Beschäftigung historische und archäologische Studien. In seinem Besitze befand sich ein Manuscript des Mönchs von Eberbach und ein schöner Pergamentcodex der Annales Colonienses maximi, der sogenannten Chronik des Gotfried von St. Pantaleon. Eine Reihe von Jahren arbeitete er an einem ausführlichen Werke über die Geschichte der Stadt Köln: „Civilium rerum memoria dignarum civitatis Ubiorum et Coloniae Claud. Aug. Agrippinensis commentarii“. Bezüglich dieses Werkes sagt das Rathsprotocoll vom 21. April 1603: „Dieweil Stephanus Broilmann, der Rechte Doctor, chronicam hujus civitatis in vier tomis auszuführen unterstanden, große Mühe gehabt und nicht ungeneigt die zu publiciren, aber sich beschwert, daß er einen amanuensem und Formenschneider haben müsse, die imagines industrie zu schneiden, und was concipial, rein zu schreiben, ist concludirt, daß der Schreib- und Formenschnittlohn von der Mittwochsrentkammer vergönnt und gemeldeter Broilmann animirt und ermahnt soll werden, die opera zu absolviren, und was gefertigt, den sindicis ad revidendum, um mit dieser Stadt Archiv zu conformiren, [351] zuzustellen; die Beförderung dieses Werks ist den Herren Stichmeistern befohlen, dessen Dr. Rinck adjungirt.“ Es ist dieses ein gelehrtes, aber für eine Localgeschichte zu weit ausholendes Werk; es reicht nur bis zum Sturz der Römerherrschaft in Köln. Zum Druck des ganzen Werkes kam es nicht; im J. 1608 erschien bei Grevenbroch ein kleiner Theil davon unter dem Titel: „Epideigma sive specimen historiae vet. omnis et purae ect. civitatis Ubiorum et eorum ad Rhenum Agripinensis oppidi etc.“ mit Figuren. Bei B. findet sich zuerst die Nachricht, daß der Verfasser der bekannten Kölhoff’schen Kölner Chronik Hamelmannus geheißen habe und Mitglied des Dominicaner-Ordens gewesen sei. Diese Nachricht findet sich in der praefatiuncula. B. selbst aber scheint an der Richtigkeit dieser Angaben gezweifelt zu haben; er streicht die Wörter: „Hamelmanni Dominicani“ aus und läßt blos die Wörter „noti coenobitae“ stehen. In Brölmann’s Nachlaß fand sich das Material für die Fortsetzung seines Werkes bis zu Karl dem Großen. Ebenso hinterließ er handschriftliche Collectaneen zur Geschichte der Kölner Universität; dieser Nachlaß läßt sehr bedauern, daß er sein kritisches Talent nicht zur Abfassung einer Geschichte dieser Anstalt gebraucht hat; der Jesuit Crombach, der auch eine handschriftliche Geschichte der Stadt Köln hinterlassen, hat die Arbeiten Brölmann’s stark benutzt. B. wurde in der Machabäerkirche beerdigt. Brölmann’s ordentliche juristische Professur wurde unter dem 28. November dem Licentiaten Peter ter Lahn Lennep übertragen.