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ADB:Braun, Wilhelm von

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Artikel „Braun, Wilhelm von“ von August Beck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 274, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Braun,_Wilhelm_von&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 21:31 Uhr UTC)
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Braun: Wilhelm v. B., geb. 1. Oct. 1790 zu Thal bei Ruhla, † 6. Febr. 1872 zu Gotha, ein Sohn des damaligen v. Uetterodtischen Försters B., durchlief rasch das Gymnasium zu Gotha und studirte zu Jena und Göttingen die Cameralwissenschaften. Von Herzog August von Sachsen-Gotha bekam er die Mittel zu einer größern Reise durch Oesterreich, die Schweiz und Italien; mit einem reichen Schatze an Erfahrungen und Kenntnissen, besonders in der Geognosie, kehrte er nach Gotha zurück und wurde Kammer-Assessor. Gleich darauf (24. Mai 1818) verheirathete er sich und lebte in der glücklichsten Ehe. Er stieg nun schnell von Stufe zu Stufe. Besonders verdiente sein patriotisches und geschicktes Verhalten bei den Verhandlungen über die Zollverträge in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre Anerkennung; aber mit den Grundsätzen der damaligen coburg-gothaischen Minister v. Carlowitz und Lotz konnte er sich nicht befreunden. Deshalb nahm er im Herbste 1830 das ihm angetragene Präsidium der Kammer zu Anhalt-Bernburg, das er schon im J. 1829 einmal ausgeschlagen hatte, an, und fand dort ein großes Feld für seine Thätigkeit. Das Berg- und Hüttenwesen, das Forstwesen und die Landwirthschaft wurden im Bernburger Lande völlig neugeschaffen, Chausseen gebaut und andere lobenswerthe Einrichtungen getroffen. Wegen seiner Verdienste wurde er geadelt. Im J. 1848 trat er als Staatsminister in das neugebildete Ministerium; als aber die Wirren jenes Jahres immer mehr überhand nahmen, zog er sich ganz zurück und verlebte den Rest seines Lebens in Ruhe, nur noch den Wissenschaften lebend. Am 24. Mai 1868 feierte er noch seine goldene Hochzeit. Noch vor wenigen Jahren veröffentlichte er ein Schriftchen über den Erbsenstein. Das „Braunit“, Geschlecht aus der Sippschaft der Mangankalche, erhielt von ihm den Namen.

Gothaische Zeitung vom 8. Februar 1872.