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ADB:Brendel, Johann Gottfried

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Artikel „Brendel, Joh. Gottfr.“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 306, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Brendel,_Johann_Gottfried&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 18:23 Uhr UTC)
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Brendel: Joh. Gottfr. B., Arzt, geb. im Febr. 1712 in Wittenberg, in der Fürstenschule in Grimma erzogen, habilitirte sich, nachdem er 1736 die medicinische Doctorwürde in Wittenberg erlangt hatte, in Göttingen, wo er 1738 zum außerordentl. Professor, 1739 zum ordentl. Professor (neben Haller, Richter und Roederer) ernannt wurde, 1755 die Würde eines Leibarztes des Landgrafen Wilhelm VIII. von Hessen-Cassel erhielt und den 17. Jan. 1758 starb. – Die gründliche classische und mathematische Vorbildung, welche B. in Grimma genossen, sind für seine ganze wissenschaftliche Richtung entscheidend geworden; er gehört den ersten medicinischen Gelehrten seiner Zeit und den letzten Iatrophysikern vom reinsten Wasser an, seine Leistungen in der praktischen Heilkunde, die allerdings größtentheils erst nach seinem Tode publicirt worden sind, waren daher eigentlich schon antiquirt, als sie daß Licht der Welt erblickten. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten (vgl. Verzeichniß derselben in Biogr. méd. II. 520) gehören: „De auditu in apice conchae progr. II.“ Gott. 1747 und eine „Medicina legalis s. forensis“ ect. 1788 von Meyer herausgegeben; die zahlreichen kleineren Schriften Brendel’s hat Wrisberg nach dem Tode des Verfassers als „Opuscula mathem. et medici argumenti“ in 3 Bdn. 1766–75 gesammelt edirt. – B. erfreute sich eines außerordentlichen Rufes als Gelehrter und Lehrer, und dies veranlaßte die Litteraten, sich nach seinem Tode um die von ihm hinterlassenen Manuscripte zu reißen und dieselben ohne Kritik in die Welt zu schicken.