ADB:Brucaeus, Heinrich

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Artikel „Brucaeus, Heinrich“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 374–375, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Brucaeus,_Heinrich&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 10:30 Uhr UTC)
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Brucaeus: Heinrich B., geb. 1530 zu Aelst in Flandern, † 4. Jan. 1593, Sohn des Rathsherrn Gerhard van den Brock, besuchte die Schulen und Universitäten von Gent, Paris, Bologna und docirte als Dr. med. und phil. Medicin und Mathematik in Löwen, wurde 1565 Leibarzt der Maria von Braganza, die [375] er zur Vermählung mit dem Herzog Alexander Farnese nach den Niederlanden geleitete. 1567 berief ihn Johann Albrecht von Mecklenburg als Professor der Medicin und Astronomie (höheren Mathematik) nach Rostock, obwol er katholisch war, und ernannte ihn 1571 auch zu seinem Leibarzt. Kurz vor seinem Ende bekannte er sich zum Lutherthum. Sein Schwiegersohn war Dr. Joh. Alb. Gryphius zu Rostock, Rathsherr 1602, † 1627. B. war ein geschickter, sehr gesuchter Arzt, galt auch für einen enorm gelehrten Mathematiker, obwol sein Hauptwerk „De motu primo libri tres“, das er 1570 verfaßte, aber vielleicht erst 1585 drucken ließ, noch die Erde als Centrum aufstellt, um welche sich der Himmel dreht; sein Schüler Stocmann hat es 1604 als unentbehrlich noch einmal in Rostock auflegen lassen. Von seinen medicinischen Schriften sind die „Propositiones de scorbuto“ noch im 18. Jahrhundert hochgeschätzt. Seine auf mathematische Regeln gebaute „Musica theorica“ gab der M. Joachim Burmeister 1609 heraus.

Rost. Etwas II. S. 284. 393 und 466 ist die Quelle aller andern Nachrichten über Brucaeus.