ADB:Bruyn, Abraham

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Artikel „Bruyn, Abraham“ von Leonhard Ennen, Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 456, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bruyn,_Abraham&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 07:58 Uhr UTC)
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Bruyn: Abraham B., aus Antwerpen, geb. 1538. Ein tüchtiger Kupferstecher, kam 1577 nach Köln, doch erscheint er 1580 wieder in Antwerpen, indem er in diesem Jahr einen Adriaen de Bruyn als Lehrjungen aufnahm. Seine Kupferstiche thun sich im Sinne des Wierx durch saubere Ausführung hervor. Sein Hauptwerk ist das dem Kurfürsten Gebhard Truchseß gewidmete große Trachtenbuch: „Imperii ac sacerdotii ornatus, diversarum item gentium peculiaris vestitus; excudebat Abr. Bruin“ Col. 1578, fol. Weiter sind von ihm bekannt die Bildnisse des Kurfürsten Philipp Ludwig von der Pfalz, dessen Gemahlin Anna, des Herzogs Albert Friedrich von Preußen, dessen Gemahlin Eleonora, des Herzogs Wilhelm von Jülich, dessen Gemahlin Maria, des Königs Karl IX. von Frankreich, der Erzherzogin Anna von Oesterreich, dann verschiedene Jagdstücke, mythologische und biblische Darstellungen (die 4 Evangelisten, die 12 Apostel, 1568), Arabesken, eine Folge von 76 Blättern mit Reitern, 1575; „Diversarum gentium armatura equestris“, Köln 1577; „Omnium paene gentium imagines“, 1581.

Nicolaus de Bruyn, Sohn des vorigen, gleichfalls Zeichner und Kupferstecher, geb. zu Antwerpen, kam im J. 1601 in die Antwerpener Malergilde, später lebte er in Amsterdam und starb um 1652. B. hat in seinem langen Leben eine große Anzahl von Stichen geliefert, die eine sorgliche Hand verrathen, wenn sie auch etwas trocken und wenig geistreich erscheinen. Er lieferte eine Menge Blätter aus dem alten und dem neuen Testament, verschiedene Allegorien, Porträts, Landschaften u. a., nach A. Bloemaert, L. van Leiden, Martin de Voß, Egidius van Conincxloy, D. Vinckboons u. A. In seinen eigenen Zeichnungen sucht er die Manier des Lucas van Leiden nachzuahmen, die doch für seine Zeit längst veraltet war.

Ein anderer Kölner Kupferstecher des Namens, Franz B., blühte gegen 1630 in Köln. Von ihm haben wir verschiedene Porträts, Blumenstücke, allegorische Darstellungen. Ein anderer Kölner B., Heinrich, war ein vielbeschäftigter Glaswörter. In den J. 1570–1590 lieferte er viele gemalte Glasfenster in verschiedenen Kirchen der Stadt Köln.