ADB:Buhle, Johann Gottlieb Gerhard

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Buhle, Joh. Gottlieb Gerh.“ von Ferdinand Spehr in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 509–510, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Buhle,_Johann_Gottlieb_Gerhard&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 01:13 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hans von Bühel
Nächster>>>
Bühler, Franz
Band 3 (1876), S. 509–510 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Gottlieb Buhle in der Wikipedia
Johann Gottlieb Buhle in Wikidata
GND-Nummer 100062776
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|509|510|Buhle, Joh. Gottlieb Gerh.|Ferdinand Spehr|ADB:Buhle, Johann Gottlieb Gerhard}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100062776}}    

Buhle: Joh. Gottlieb Gerh. B., geb. zu Braunschweig am 29. Sept. 1763, Sohn des als medicinischen Schriftstellers bekannten braunschweigischen Hofchirurgus Christian August B. (geb. zu Leipzig am 13. Juli 1734, † zu Braunschweig am 27. Nov. 1807), studirte in Helmstädt und Göttingen Philologie und Philosophie, gewann dort im Jahre 1785 die Preismedaille für die beste Lösung der von der philosophischen Facultät gestellten Preisaufgabe, wurde Mitglied des philologischen Seminars, ertheilte dem Prinzen von Fürstenberg und seit Juli 1786 den damals in Göttingen studirenden drei englischen Prinzen Privatunterricht, wurde Assessor der Societät der Wissenschaften, Ostern 1787 außerordentlicher und im Jahre 1794 ordentlicher Professor der Philosophie an [510] der dortigen Universität, an welcher er Vorlesungen über Logik, Metaphysik, Geschichte der Philosophie, Geschichte der classischen Litteratur der modernen Völker etc. hielt. Im Herbste des Jahres 1804 folgte er einem Rufe an die Universität zu Moskau als kaiserlich russischer Hofrath und ordentlicher Professor der Philosophie; im Jahre 1811 wurde er Vorleser und Bibliothekar der Großfürstin Katharina, kehrte im Jahre 1814 als Collegienrath nach Deutschland zurück und wurde im Jahre 1815 als Professor der Philosophie und der Rechtswissenschaft, sowie als Syndicus und Mitglied des Directoriums am Collegium Carolinum und zugleich als Büchercensor in seiner Vaterstadt angestellt. Er starb unverheirathet in Braunschweig am 11. August 1821. Von seinen zahlreichen Schriften philologischen und philosophischen Inhalts sind zu nennen: „Calendarium Palaestinae oeconomicon.“ 1785 (Preisschrift). – „Grundzüge einer allgemeinen Encyklopädie der Wissenschaften.“ 1790. – „Lehrbuch der Geschichte der Philosophie und einer kritischen Litteratur derselben.“ 8 Bände. 1796 bis 1804. – „Lehrbuch des Naturrechts.“ 1799. – „Entwurf einer Transcendentalphilosophie.“ 1798. – „Ideen zur Rechtswissenschaft, Moral und Politik.“ 1799. – „Ueber den Ursprung und die Schicksale des Ordens der Rosenkreuzer und Freimaurer.“ 1804. – „Versuch einer kritischen Litteratur der russischen Geschichte.“ Erster (einziger) Theil: Litteratur der älteren allgemeinen nordischen Geschichte. 1810. – „Ueber den Ursprung und das Leben des Menschengeschlechts und das künftige Loos nach dem Tode.“ 1821. – Seine philologischen Arbeiten beziehen sich meistentheils auf Aristoteles, dessen Schriften er sowol in zahlreichen lateinischen und deutschen Abhandlungen als auch in einer kritischen Auzgabe commentirte: „Aristotelis opera omnia graece recensuit. annotationem criticam et novam versionem latinam adjecit.“ Vol. I–V. Bipont. 1791–1804. Gab ferner heraus „Arati Solensis phaenomena et diosemea graece et latine.“ 2 Vol. 1793, 1801. Seine „Geschichte der modernen Philosophie“ ist 1823 von Lancetti ins Italienische übersetzt. Er lieferte viele Beiträge zu Zeitschriften und Litteraturzeitungen.

Geschichte der Universität Göttingen von Pütter, fortgesetzt von Saalfeld und Oesterley. Bd. II. S. 193. Bd. III. S. 195. Bd. IV. S. 289. – Hallische Litteraturzeitung, 1821. Nr. 252. Zeitgenossen, Heft 33.