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ADB:Büchmann, Georg

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Artikel „Büchmann, Georg“ von Ludwig Julius Fränkel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 322–326, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:B%C3%BCchmann,_Georg&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 08:10 Uhr UTC)
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Büchmann: Georg B., Philolog, wurde am 4. Januar 1822 zu Berlin geboren. Er legte auf dem Joachimsthal’schen Gymnasium den Grund zu gründlichen Sprachkenntnissen, besonders durch die bekannten Pädagogen Aug. Meineke und Ludw. Wiese gefördert, und studirte seit 1841 auf der dortigen Universität anfangs Theologie, bald, durch Aug. Boeckh und Panofka angezogen, Philologie und Archäologie. Auf dem Boden der allmächtigen Hegel’schen Philosophie erwarb er sich früh eine glänzende Dialektik, so daß die Jugendgenossen seine Redegewandtheit nebst schlagfertigem Witz noch später rühmten. 1844 schloß B. die akademischen Studien ab und wurde Hauslehrer bei Warschau, wo er polnisch lernte, promovirte October 1845 in Erlangen („Ueber die charakteristischen Differenzen zwischen den germanischen und slawischen Sprachstämmen“) und befestigte dann in Paris, zugleich Institutslehrer, seine französischen Sprachkenntnisse. 1848 machte B. in Berlin die staatliche Lehramtsprüfung, danach das Probejahr am Französischen Gymnasium ab, war drei Jahre Lehrer an der v. Saldern’schen Realschule zu Brandenburg, seit 1854 an der Friedrich-Werder’schen Gewerbeschule in Berlin. 23½ Jahre gehörte er deren Lehrkörper als hochgeschätztes Mitglied an. Die Folgen eines schweren Sturzes nöthigten ihn 1877 zur Pensionirung aus dem Amte, wo Schüler und Collegen ihn wegen seiner Anregungen und amtlichen wie persönlichen Hingabe hoch verehrt hatten. Fortan lebte B., von der Gattin gepflegt, in ernstem Litteraturstudium dem weiteren Ausbau seines Werkes, das ihn seit anderthalb Jahrzehnten beschäftigt hatte und seinen Namen auf der ganzen Erde bekannt gemacht hat. Mit Herbst 1882 mußte der Leidende seinem Forschen und Suchen entsagen. Nach allmählichem Hinschwinden der Kräfte traf ihn ein erwünschter Tod am 24. Februar 1884.

Zwei Eigenschaften befähigten B. für die schwierige Aufgabe, an deren Lösung er die ganze Muße des reifen Mannesalters gesetzt hat: die Gabe, fremde Sprachen leicht und sicher zu erlernen, zu verstehen und in ihren Geist einzudringen, andererseits eine umfassende Belesenheit in der Weltlitteratur. Besonders groß waren seine Kenntnisse, außer in den drei antiken Sprachen, in den germanischen und romanischen, daneben im Polnischen. Die Tochtersprachen des Lateinischen, vornehmlich das Provenzalische, studirte er genauer, speciell noch das Französische und Englische, die beide er zum Lehrgegenstande erkor. Er veröffentlichte in Schulprogrammen seine Dissertation (s. o.), „Ueber Wort- und Satzfügung im Neuschwedischen“, über Longfellow (1858), in seines Freundes Ludw. Herrig – der von diesem gegründeten „Berliner Gesellschaft für neuere Sprachen“ galt er als Zierde und Leitstern – „Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Litteraturen“ vielgelobte „Beiträge zur englischen Lexikographie“, mancherlei Aehnliches in Fachzeitschriften. Als die Verlagshandlung George Westermann das überall eingebürgerte „Wörterbuch der französischen und deutschen Sprache“ von M. A. Thibaut (d. i. – nach Ferd. Michel’s Aufklärungen, Frankfurter Ztg. Nr. 223 vom 13. August 1899, 4. Morgenbl. – Johann Gottfried Haas, 1737–1815, unter dem eigenen Namen 1786–88, schon in der 2. Ausg. 1806 unter dem heute allein bekannten Pseudonym) für die veränderten Bedürfnisse und nach neueren Gesichtspunkten und Hülfsmitteln umgestalten lassen wollte, betraute sie B. und dessen Collegen Prof. Dr. Heinrich Wüllenweber damit. Der hauptsächlichste Antheil an der vortrefflichen, innerhalb dreier Jahre durchgeführten allseitigen Neubearbeitung des berühmten geradezu populär gewordenen [323] Lexikons, die 1871 mit der 60. Auflage hervortrat, entfällt bezüglich des sehr wesentlichen Fortschritts auf Büchmann’s Conto, dabei nicht in letzter Linie die unbedingte Verläßlichkeit der idiomatischen Auskunft, die lichtvolle, auch typographisch verfeinerte Anordnung, die Rücksicht auf das moderne Leben, diese zwei Vorzüge wie bei seinem Haupt- und Lebenswerke. Diese neue Gestalt reichte im ganzen aus, bis 1883 die 100. (Jubiläums-) Auflage, von Wüllenweber und Dickmann gründlich durchgesehen und erweitert, und 1898 die 141. Auflage „vollständig umgearbeitet“ von Wüllenweber erschien (seitdem 5 unveränderte Abdrucke). Büchmann’s vielseitiges Sprachwissen bewährte der zündende Vortrag „Ueber den Berliner Adreßkalender“ im Berliner königl. Schauspielhause am 22. Januar 1862 gehalten und danach gedruckt, um, etwa nach Hoffmann’s v. Fallersleben Vorgang für Hannover und Braunschweig, Familiennamen der Stadt zu erklären.

Alle Seiten seines Wissens und Verständnisses vereinigten sich, als ihn „Handbook of familiar quotations. Chiefly from English authors. By J. R. P. (A new edition. London 1853)“ und „L’esprit des autres. Par Edouard Fournier (Paris 1855)“ reizten, gleich den Engländern und Franzosen unsere landesüblichen Citate festzustellen und nach Erstgebrauch wie Variation zu verfolgen. 1863 sprach B. in der „Berliner Gesellschaft für neuere Sprachen“ über „gefälschte Citate“, 1864 im königl. Schauspielhause über „landläufige Citate“, die er bei diesem Anlasse mit dem seitdem geläufigeren Ausdrucke „geflügelte Worte“ belegte. Noch in demselben Jahre trat, 220 Seiten stark, das Buch „Geflügelte Worte, Der Citatenschatz des deutschen Volkes. Von Georg Büchmann“ vor das Publicum. Allmählich ist nun dies eigenartige erläuternde Lexikon bis auf mehr als den dritthalbfachen Umfang angewachsen. Es setzte sich zum Ziel, möglichst alle in Deutschland „allgemein bekannten und angewandten Worte, deren Ursprung sich urkundlich belegen läßt“, zusammenzutragen und eben nach ihrer Herkunft zu inquiriren. Büchmann’s Benennung hat sofort allgemeinen Anklang gefunden, ist bereits allgültig geworden und selbst über die Grenzen Deutschlands hinausgedrungen (12. Aufl., 1880, S. 1). So wurde das Buch ins Holländische (1871, „Gevleugelde Woorden“, unselbständig), Dänische (1878 u. 1881, O. Arlaud, „Bevingede Ord“), Schwedische (1880, A. Ahnfelt, „Bevingade Ord“), Italienische (1895, G. Fumagalli, „Chi l’ha detto?“, 3. Aufl. 1900), Magyarische (1895, B. Tóth, Szájrul sžáira“), Russische (2. Aufl. 1896, M. J. Michelson, „Chodjačija i mětkija slova“) mehr oder weniger sklavisch übertragen, nicht aber ins Englische (unabhängig erschien 1869: John Bartlett, „Familiar quotations“) oder Französische, von manchen Nachahmern als Basis für Pendants gewählt oder für mehr oder weniger selbständigen Abklatsch ausgeschlachtet. Die Hauptbeispiele für diese beiden Arten sind unten am Ende aufgezählt. In den weitesten Kreisen der Gebildeten fand die reichhaltige Sammlung gebräuchlicher nachweisbarer Citate lebhaftesten Anklang, bei Litteraturkennern und den Freunden der ihren Prägern nach bekannten gangbaren Sentenzen-Scheidemünze verdiente Beachtung. Der Appell um Zusätze und Berichtigungen bei jeder Auflage fand lautes Echo bei den Lesern, den Benutzern, und B. bekam reichlich Gelegenheit, über die daraufhin geschickten Beiträge mit herzlich aufrichtigem Danke in einem fesselnden Aufsatze „Sechshundert Correspondenten“ in der „Gegenwart“ 1879, Nr. 39 (27. Sept.) zu quittiren; Aus den 750 Nummern der ersten Anlage waren 1892 bei der 17. Herausgabe, die Walter Robert-tornow, die sieben letzten Jahre Büchmann’s schon dessen „Collaborator“, gleich der 14.–18. Auflage (1834–95) auf dessen Wunsch, treulich besorgt hatte, 2260 geworden. Und seitdem ist, nach des kundigen Fortsetzers Robert-tornow [324] (geboren am 14. Juli 1852 zu Ruhnow i. Pommern) Tode (als Berliner Bibliothekar Kaiser Wilhelm’s II., 17. Septbr. 1894 zu Helgoland), das kuriose Nachschlagewerk, trotz ernstlicher Hut der vorsichtigen Principien seines Urhebers, noch etwas angeschwollen von dem Verleger, der alten Haude und Spener’schen Buchhandlung in Berlin, pietätvoll im Sinne Büchmann’s weitergepflegt. Nachdem kurz vor Robert-tornow’s Tode das 100 000. Exemplar die Presse verlassen hatte (vom 100 000. erschien eine Prachtausgabe auf Schreibpapier mit Porträtradirung auf Japanpapier), trat unter Redaction Konrad Weidling’s von der Familie des Verlegers 1898 die 19. vermehrte und verbesserte Auflage, auf 563 Seiten Text angeschwollen, endlich 1900 die 20., auf 592 Seiten Text erweitert, vom Oberbibliothekar Dr. Eduard Ippel zu Berlin sorgsam überwacht, hervor, wo der Begriff „Geflügelte Worte“ schärfer gefaßt und deshalb mancherlei nicht streng Hingehöriges gestrichen ist (Verdeutschungen von Fremdwörtern, technische Ausdrücke u. ä.), andererseits Gesangbuch, Oper, Commersbuch mehr ausgebeutet sind, die Geschichte jedes Beispiels von dem uns bekannten ältesten Anwender als „Geflügelte Worte“ aufwärts verfolgt wird. So hat sich Büchmann’s mehr und mehr in die Breite gegangenes, aber auch an innerer Festigkeit und Geschlossenheit wesentlich gewachsenes Geisteserzeugniß zum Range eines – cum grano salis – deutschen Hausbuchs emporgeschwungen und ist ein Denkstein unserer nationalen Bildung geworden.

Aus den öffentlichen Anerkennungen, die B. zu Theil wurden, stechen hervor die Verleihung des Professortitels (1872) und des Ordens vom Rothen Adler (1877) durch den König von Preußen. Uebrigens ist B. auch mit einem ganz anders gerichteten Werkchen ins breitere Publicum gedrungen, indem von dem anmuthigen „Märchenbronnen“, den er 1851 mit seinem Schulfreunde Ludwig Pomtow herausgab, noch einige Stücke über den Beifall der vorigen Generation hinaus bis heute in Sammlungen fortleben. Für Büchmann’s lauteren Charakter zeuge eine Aeußerung seines besten Freundes aus jenen und späteren Tagen: „Mit der Freude an seinem Schaffen vereinte er die anspruchsloseste Bescheidenheit. Streng gegen sich selbst, war er liebevoll gegen Andere, anerkennend und voll Wohlwollen. Nur der Lüge und hohlen Phrase oder der Unduldsamkeit gegenüber konnte er schroff werden“.

Kurze Notiz Meyer’s Conversationslexikons5 III, 631a; authentischer Artikel mit allen Hauptdaten vom Unterzeichneten im Brockhaus’schen 14. Aufl. s. v. B. (vgl. ebd. s. v. „Geflügelte Worte“). Hauptquelle der „Nachruf“ in der ersten posthumen Auflage der „Geflügelten Worte“, der 14., von 1884 (S. V–X), den Robert-tornow unter Beihülfe zweier dort genannten Freunde Büchmann’s schrieb; er wurde seitdem immer wieder abgedruckt, Büchmann’s charakteristisches Bildniß vor dem Titel (von Hans Meyer) bei jeder Auflage seit der 14. wiederholt, desgleichen die wichtige Erklärung Büchmann’s zum Titel und dessen Vorgeschichte aus der 12. (1880, S. 1–3, sowie S. 247–249) – und 13. Auflage. Wie diese Einleitung Büchmann’s ist die Robert-tornow’s zur 14. Aufl., S. XI–XV, zum Verständnisse der Entwicklung der „Geflügelte Worte“ unentbehrlich. Man muß beachten, daß sämmtliche seit Büchmann’s Tode erschienenen Ausgaben der „Geflügelte Worte“ die große Fülle von Belegen und Parallelen (die übrigens reiches Material zur vergleichenden Litteraturgeschichte, bes. Stoffgeschichte u. Motivkunde enthalten) gestrichen und so trotz der Einschübe von Citaten das Ganze um ein Sechstel verkürzt haben: man sehe z. B. außer den Nachweisen über den Ausdruck „Geflügelte Worte“ selbst den „Anhang“ der 13. Ausgabe letzter Hand; natürlich ist der ständige Zuwachs der neueren Ausgaben eigens zu veranschlagen. – Aus der großen [325] Zahl von Recensionen seien nur die der 1. Ausgabe aus Reinh. Köhler’s Feder im „Litter. Centralbl.“ 1865, Nr. 9; Sp. 241 (s. jetzt ebd. 1900, Nr. 50, Sp. 2115), sowie die H. Blümner’s, „Die neueste Auflage der Geflügelten Worte“, i. d. „Grenzboten“ 1895, 1. Bd., 312 ff. erwähnt, die Robert-tornow’s Arbeit lobt, sich aber gegen termini technici u. ä. Ausdrücke, die nicht wirkliche Citate sind, ausspricht, was Ippel’s obgenannte Reform mit beeinflußte. Verzeichnet sei auch, zumal weil nicht weiter controlirbar, die Notiz R. M. Meyer’s i. d. Jahresberichten f. neuere dtsch. Litteraturgesch. IV. Bd., IV, 5, 392 f. über Robert Hein, den Helfer Büchmann’s (vgl. z. B. „Gefl. Wrt.“12, S. 3) und Nachsammler Hoffmann’s v. Fallersleben, auf Grund des Nekrologs National-Ztg. 1893, Nr. 390 (wozu er des Unterzeichneten Nachruf i. „Am Urquell“ IV, 152 stellt): er „erlebte eine schwere Enttäuschung; der fleißige Leser und Aufspürer hatte gehofft, seine Kenntnisse und Talente als Herausgeber der ,Geflügelten Worte‘ verwerten zu können, was ihm versagt blieb“.

Seitenstücke, Nachahmungen, Auszüge der „Geflügelten Worte“: M. Lehmann, Sentenzenschatz; „Weltliche Texte. Aphorismenschatz der Weltlitteratur. Gesammelt von F. Hoddick“, 3. Aufl., 1898; W. L. Hertslet, Treppenwitz der Weltgeschichte, 4. Aufl.; Herm. Schrader, „Der Bilderschmuck d. dtsch. Sprch. in tausenden volkstümlichen Redensarten. Nach Ursprung u. Bedtg. erklärt“, 1890, 2. Aufl. 1896 (Bericht von „dem trefflichen Buch, das als ein würdiges Seitenstück zu Büchmann’s ‚Gefl. Wrt.‘ gelten kann, aber diese in der Fülle des geschickt verarbeiteten Materials noch übertrifft“!, i. „Schorer’s Familienblatt“ 1890, Nr. 27); Borchardt-Wustmann, „Die sprichwörtl. Redensarten im dtsch. Volksmund“, 1888, 5. Aufl. 1895; hervorragend durch gediegene eigne Sammelkunst und bewußten, auch betonten (S. V) Gegensatz zu B. ist D. Sanders’ „Citatenlexikon“, 1899; H. Nehry, „Citatenschatz. Geflügelte Worte u. a. denkwürdige Aussprüche aus Geschichte u. Litteratur“, 1889, 2. Aufl. 1895, einheitlich und praktisch, über 6000 Nummern, B., Robert-tornow, Schrader, Wustmann verpflichtet; O. Zeuschner, Internationaler Citatenschatz, 1884, 3. Aufl. 1885; „Ausfliegende Worte, natürliche Kinder der geflügelten Worte, auf der Citatenhatz angetroffen von einem alten Jäger“, 1883, 2. Aufl. 1885; G. Winter, „Unbeflügelte Worte“, 1888; J. F. Meißner, „Gedankenschatz. Lexikon pädagogischer, classischer und philologischer Citate und Sentenzen“, 1895; Alfr. Zeller, Modernes Citatenlexikon, 1898; A. H. Fried, „Der kleine B. Eine Sammlung der landläufigsten Citate u. berühmtesten Ausprüche in dtsch., lat., franz., engl. u. ital. Sprache. In alphabet. Reihenfolge“, 1886, 5. Aufl. 1895; ders., Lexikon dtsch. Citate, 1888; ders., Lexikon fremdsprachlicher Citate, 1889; Ad. Kofahl, „Dtschr. Zitatenschatz. Geflügelte Worte, Sentenzen u. Denksprüche“ (nicht zu verwechseln mit ebendes. „Schatzkästlein. Eine Sammlung von Sinnsprüchen, Sprichwörtern u. Sinngedichten“). Vorstehender bibliographischer Versuch, der alles ausschließt, was nicht Pendant oder Nachahmung von Büchmann’s „Geflügelte Worte“ ist, hat keine Vorarbeit.

Ein Beispiel für „geflügelte Worte“, die in älteren „B.“-Ausgaben reichlich belegt sind, in denjenigen jüngerer Redaction aber weggeblieben, ist „Hans Sachs – Schuh-Macher und Poet dazu“, dessen Variationen zuletzt in der 12. Aufl. (1880), S. 461 f. vorliegen, bei Max Herrmann, „Jahrmarktsfest von Plundersweilern“ (1900), S. 76, Anm. 1. Vgl. auch Ed. v. Mayer, „Geflügelte Namen, eine Nachlese zu Büchmann“: Beil. z. Allg. Ztg. Nr. 203, 1901.

Zur Geschichte des Thibaut’schen Wörterbuchs sind zu vergleichen die Vorreden zu der 60., von B. besorgten Auflage, zur 141. Auflage (u. den Stereotypabzügen beider), der seit 1898 versandte Specialprospect des Verlags, Dr. Ferd. Michel’s Aufklärungen, Frankfurter Ztg., Nr. 233 v. 13. Aug. [326] 1899, 4. Morgenbl. i. d. Anzeige der Neubearbeitung von 1898, u. der letzteren ausführliche Besprechung durch Th. Engwer i. Arch. f. d. Stud. d. neueren Sprachen, 101. Bd., S. 442–454. Rich. M. Meyer hat in seinem, sich mit Büchmann’s Feststellungen vielfach berührenden Buche „Vierhundert Schlagworte“ (1901; S.-A. aus „Neue Jahrbüch. f. clas. Alterth., dtsch. Litt. u. Pädag.“) versäumt, diesen Begriff gegen den der „Geflügelten Worte“ genau abzugrenzen. Allerjüngst erschien ein – weder auf B. noch die Sache überhaupt irgend Bezug nehmendes – „Dictionary of quotations (French and Italian) by Th. B. Harbottle and Ph. H. Dalbiac“ (London 1901), ein Citatenlexikon (mit indexes) ohne jede Glosse, dem ein Band für englische von Dalbiac (3. Aufl.), einer für „classical“ von Harbottle vorausging, ein Deutsch und Spanisch vereinigender Band folgen soll.