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ADB:Bürkli, Johannes

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Artikel „Bürkli, Johannes“ von Gerold Meyer von Knonau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 626–627, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:B%C3%BCrkli,_Johannes&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 23:40 Uhr UTC)
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Bürkli: Johannes B., Staatsmann und Dichter, geb. zu Zürich 26. Oct. 1745, † daselbst 2. Sept. 1804. Einem zürcherischen Geschlechte entstammt, von welchem ein anderer Zweig (besonders seit Johann Heinrich B., geb. 1760, † 1821) durch originelle und unabhängige Führung der ältesten bestehenden zürcherischen Zeitung, eines zu großer Popularität gelangten Wochenblattes, Erwähnung verdient, empfing Johannes B. eine treffliche Erziehung, die er durch Reisen vervollständigte. 1783 wurde er zum Zunftmeister, d. h. Mitglied des kleinen Rathes, erwählt und gehörte bis zur Revolution 1798 der Regierung an. Gegenüber den ersten Ankündigungen einer Umwandlung, im Stäfaerhandel 1795 (s. o. S. 23 Joh. Jak. Bodmer), hatte sich B. einer gemäßigten Auffassung zugeneigt; doch nach der Umwälzung verließ er Zürich auf einige Zeit und siedelte nach Bern über. In diesen Jahren der Bedrängnisse der zum Kriegsschauplatz gewordenen, in der Verfassung der helvetischen Republik an Frankreich gefesselten Schweiz erwarb sich B. durch eifrige Bemühungen zur Milderung des materiellen Elends, vorzüglich durch Unterstützung der wohlthätigen Bestrebungen der 1799 durch den Züricher Arzt Dr. Joh. Kasp. Hirzel in das Leben gerufenen Zürcherischen Hülfsgesellschaft allgemeine Achtung: es gelang ihm, im Sommer 1800 durch die von ihm veranstaltete Sammlung: „Bürkli’s auserlesene Gedichte zum Besten der verunglückten Schweizer“, Bern 1800, die Summe von 16050 Frcs. a. W. für Nothleidende zusammenzubringen. Als Dichter gehört B. in den Kreis der durch Bodmer angeregten jüngeren Züricher. Schon früh hatte er sich nicht blos mit der litterarischen Entwicklung in Deutschland, sondern auch mit den Leistungen der Franzosen vertraut gemacht, und besonders [627] der Einfluß der letzteren Vorbilder ist in seinen, jetzt so ziemlich vergessenen dichterischen Arbeiten nicht zu verkennen. Dieselben sind, neben Beiträgen zum „Schweizerischen Museum“ und der schon genannten Sammlung, folgende: „Amor’s Reisen nebst einigen Fragmenten aus seinem Tagebuch gezogen“, 1773; „Schweizerische Blumenlese“ (mit Beiträgen der hervorragendsten, damals lebenden schweizerischen Dichter und Litteraten), in drei Theilen, 1780–83; „Meine Phantasien und Rhapsodien“, 1785; Trophäen des schönen Geschlechtes“, 1791; „Neue schweizerische Blumenlese“, 1. Theil, 1798; „Sämmtliche Gedichte“, Bern 1802.