Zum Inhalt springen

ADB:Curtius, Valentin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Curtius, Valentin“ von Gustav Leopold Plitt in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 652–653, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Curtius,_Valentin&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 17:42 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Curtius, Sebastian
Nächster>>>
Curtmann, Wilhelm
Band 4 (1876), S. 652–653 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Valentin Curtius in der Wikipedia
Valentin Curtius in Wikidata
GND-Nummer 116774665
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|652|653|Curtius, Valentin|Gustav Leopold Plitt|ADB:Curtius, Valentin}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116774665}}    

Curtius: Valentin C. (Korte), protestantischer Theolog, Sohn eines Barbiers zu Lebus a. d. O., geb. 6. Jan. 1493, studirte[1] von 1512 an in Rostock Theologie und trat dort in den Franciscanerorden. Nachdem er sich der Reformation zugewandt hatte, ernannte der Rath ihn auf Bitten der Bürgerschaft im Mai 1528 zum Prediger an der Heil. Geist-Kirche und im Frühling 1531 nach Entfernung der am Papstthum haltenden Geistlichen zum Hauptprediger an St. Marien. Bei seiner im Frühling 1532 stattfindenden Hochzeit betheiligte sich, um ihn und in ihm das evangelische Predigtamt zu ehren, der gesammte Rath am öffentlichen Kirchgang. Das Jahr 1534 brachte ihm einen Ruf als Prediger an der St. Petrikirche in Lübeck. Er folgte diesem Rufe um Michaelis d. J., ward 1545 Hauptpastor an derselben Kirche und übernahm 1553 als Superintendent und Nachfolger des 1548 gestorbenen Hermann Bonnus die Leitung des geistlichen Ministeriums. Die Superintendentur verwaltete er bis zu seinem am 27. Nov. 1567 erfolgten Tode. – C. hat sich nicht als theologischer Schriftsteller Einfluß auf seine Zeitgenossen und Nachruhm erworben. Er war ein tüchtig durchgebildeter Theologe, aber kein Gelehrter. Dagegen zeigte er sich den praktischen Aufgaben des kirchlichen Lebens, die an ihn herantraten, gewachsen. Unter den Vermittlern, welche 1557 Melanchthon mit Flacius auszusöhnen suchten, war auch er; in alle bedeutenderen Streitigkeiten, welche damals auch Niedersachsen bewegten, griff er ein, ein entschiedener, aber zum Frieden geneigter Vertreter der lutherischen Orthodoxie; ganz besonders bemühte er sich, im Vereine mit den geistlichen Ministerien von Hamburg und Lüneburg die Ruhe zu erhalten und die guten Ordnungen zu befestigen.

[653] Die zuverlässigsten Nachrichten über ihn bei C. H. Starck, Lübeckische Kirchen-Historie. In Lübeck selbst ist nichts darüber Hinausgehendes zu erkunden.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 652. Z. 22 v. u.: Curtius ist im Sommer 1512 in der Rostocker Matrikel vom Rector Gerhard Vrilde intitulirt als Valentinus Corte de Lubeca, was in der Zeit stets nur Lübeck bedeutet. Auch dieser Stammvater der Curtius war also schon ein Lübecker von Geburt. In Rostock muß er noch unter dem Einfluß des Nicolaus Ruß gestanden haben. [Bd. 13, S. 792]