Zum Inhalt springen

ADB:Dürr, Johann Konrad

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Dürr, Johann Konrad“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 490–491, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:D%C3%BCrr,_Johann_Konrad&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 17:04 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Dürr, Franz Anton
Nächster>>>
Dürr, Martin
Band 5 (1877), S. 490–491 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Conrad Dürr in der Wikipedia
Johann Conrad Dürr in Wikidata
GND-Nummer 100112544
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|5|490|491|Dürr, Johann Konrad|Julius August Wagenmann|ADB:Dürr, Johann Konrad}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100112544}}    

Dürr: Johann Konrad D., Professor der Theologie an der nürnbergischen Universität Altorf. Geb. 26. Nov. 1625 zu Nürnberg, studirte er in Altorf, Jena, Helmstädt Philosophie und Theologie, erwarb sich ein sehr ausgebreitetes theologisches und allgemeines Wissen, wurde 1651 Inspector des Alumnats in Altorf, 1654 Professor der philosophischen Moral, 1655 der Poesie, 1657 der Theologie daselbst, unter Beibehaltung des philosophischen Lehrstuhles, und erwarb sich durch seine Gelehrsamkeit, Darstellungsgabe, besonders aber seinen milden, von aller Verketzerungssucht weit entfernten Sinn vielen Beifall, zog sich aber freilich auch von Seiten orthodoxer Eiferer, wie seines Collegen Weinmann, wegen dieser theologischen Weitherzigkeit herben Tadel zu. Sein Hauptverdienst liegt auf dem Feld der theologischen Sittenlehre, die er nach Georg Calixt’s Vorgang zum erstenmal selbständig gestaltet und in eigenen Vorlesungen behandelt hat. Als Rector der Universität macht er sich die Bekämpfung des damals herrschenden Pennalismus zur Aufgabe. Körperlich schwächlich und in beschränkten Verhältnissen lebend, starb er nach längerem Kränkeln im 52. Lebensjahr am 4. Juni 1677. Ein ausführliches Verzeichniß seiner Schriften, Reden, Disputationen etc. s. bei Zeltner, S. 358–67; sein bedeutendstes Werk ist sein „Enchiridion theologiae moralis“, 1662, oder wie es in der zweiten Auflage heißt: „Compendium th. m.“, 1675; eine dritte wurde nach des Verfassers Tod herausgegeben von seinem Nachfolger Michael Lang 1698.

[491] Zeltner, Vitae theol. Altorf. p. 344 ss. Will, Gesch. der Universität Altorf und Nürnberger Gel.-Lex. I, 303 und Suppl. Witte, Mem. theol. Decas XV. p. 1955 ss.

Sein Vetter und Schwiegersohn war: Johann Friedrich D., lutherischer Theolog des 17. Jahrhunderts, geb. 25. Dec. 1654 zu Weidenbach bei Triesdorf in Franken, studirte 1677 in Jena, wurde 1680 Magister und Adjunct der philosophischen Facultät daselbst, 1684 Docent in Leipzig, 1685 Inspector des Alumnats in Altorf, später Reiseprediger der zwei Prinzen Chr. Albrecht und Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach, 1692 Adj. minist. in Ansbach, 1695 Decan und Stadtpfarrer in Uffenheim, wo er den 3. Febr. 1729 starb. Er ist Verfasser einiger theologischen Schriften „De Constantino M.“, „De veterum armis et calceamentis“ zu Erklärung von Eph. 6, 11 ff.

Will, Nürnberger Gel.-Lex., Bd. I u. Suppl.