Zum Inhalt springen

ADB:Dalwig, Georg Ludwig von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Dalwigk, Georg Ludw.“ von Ernst Graf zur Lippe-Weißenfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 713–714, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dalwig,_Georg_Ludwig_von&oldid=- (Version vom 8. November 2024, 14:45 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Dalmatin, Georg
Band 4 (1876), S. 713–714 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Ludwig von Dalwig in der Wikipedia
Georg Ludwig von Dalwig in Wikidata
GND-Nummer 135686466
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|713|714|Dalwigk, Georg Ludw.|Ernst Graf zur Lippe-Weißenfeld|ADB:Dalwig, Georg Ludwig von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=135686466}}    

Dalwig: Georg Ludw. D., königl. preuß. General der Cavallerie, Cürassierregimentschef, geb. 26. Dec. 1725, † 27. Sept. 1796 zu Ratibor. Sein Vater, hessischer General, genehmigte die durch den nachmals hochberühmten Winterfeld als Recrutirungsofficier geschehene Anwerbung für den preußischen Dienst; demgemäß erfolgte der Eintritt des Sohnes Anfang 1740, als Standartenjunker. D. machte regimentscameradschaftlich mit Seydlitz seinen ersten Waffengang 1741. An der Schlacht bei Dettingen, 1743, nahm er gelegentlich Theil, als Werbeofficier; demnächst wohnte er weiteren zwei preußischen Feldzügen bei und ging sodann als Volontär (1748) zu der die Franzosen bekämpfenden alliirten Armee. Nach der Rückkehr wurde er mit Vortheil in ein Husarenregiment versetzt und 1750 zum Major befördert (ein erst 24 Jahre alter Oberstwachtmeister). Der König, das desfallsige Dankschreiben des Vaters erwiedernd, Potsdam 3. März 1750, bezeichnet D. als einen „tüchtigen und braven Officier, welcher bei fernerem guten Betragen, an dem Ich nicht den geringsten Zweifel setze, sein Glück gewiß machen wird“. Während der Kriegsereignisse in Böhmen 1757 that sich D. zwei Mal namentlich hervor, mußte dann aber, wegen einer Quetschung der Brust bei einem Sturz mit dem Pferde, mehrere Monate inactiv sein. 1759 wieder zur Cürassierwaffe versetzt, ward er Regimentscommandeur, 1761 Oberst, 1762 Regimentschef. In der Torgauer Schlacht erwarb sich D. des Monarchen ganz besondere Zufriedenheit (pour le mérite) und im Feldzug 1761 unter Ziethen’s Befehl die vollste Hochachtung dieses „Husarenkönigs“. Friedrich d. Gr. gedenkt in seiner beim Kriegsbeginn 1778 den Reiter-Regimentscommandeuren ertheilten Instruction der Leistung der Dalwig’schen Cürassiere „in der Bataille von Torgau“. D. erfreute sich, in Folge seiner nach dem Hubertusburger Frieden andauernden Dienstbeflissenheit derart der königlichen Gnade, daß er, als der „alte Fritz“ bei der schlesischen Revue 1785, äußerst freigebig mit scharfen Rügen, auch das Cürassierregiment Dalwig tadelte (wegen zu lang geschnallter Bügel) ungestraft ihm erwiderte: „Majestät, es reitet noch ebenso wie bei Torgau“ (mit ebenso geschnallten Bügeln wie am 3. November 1760). Wir reproduciren absichtlich diese, bei Dalwig’s Gradheit, [714] nicht unwahrscheinliche „Manövergeschichte“, weil sie ganz irrthümlich Seydlitz zugeschrieben wird, dem nach oben und unten sich streng an die militärische Etikette Bindenden. Thatsache ist, daß D. nach Schluß der „Nasenrevue“ den Schwarzen Adlerorden erhielt, und außerdem noch aus Potsdam eine reich mit Brillanten besetzte Dose.