ADB:Dase, Johann Martin Zacharias
1/2 Jahren und zeichnete sich frühzeitig als Rechner aus. Fünfzehnjährig trat er in seiner Vaterstadt als Rechenkünstler öffentlich auf und bereiste alsdann die größeren Städte Deutschlands, überall durch seine Productionen, die namentlich in den Jahren 1844 und 1845 stattfanden, gleiche Bewunderung erregend. Eigentlich mathematische Kenntnisse besaß D. nicht, ebensowenig Neigung oder Fähigkeit sich solche anzueignen. Er erlernte nur so viel, um außerhalb der öffentlichen Kunstleistungen die Verhältnißzahl des Kreisumfangs zum Durchmesser auf 200 Decimalstellen (Crelle’s Journal Bd. XXVII), eine Tafel der natürlichen Logarithmen der Zahlen (Annalen der Wiener Sternwarte) und eine Factoren- und Primzahlentafel der 7., 8. und 9. Million zu berechnen, welche letztere vollendet von Dr. H. Rosenberg nach Dase’s Tode in 3 Foliobänden 1862–1865 erschien. Außerdem war D., der vom Könige Friedrich Wilhelm IV. von Preußen eine kleine Pension bezog, seit 1853 einige Jahre im preußischen Finanzministerium beschäftigt gewesen. Die genannte Factorentafel berechnete D. in Hamburg, wohin er zu diesem Zwecke sich wieder begeben hatte, und wo Gönner durch Geldsammlungen ihm für die Zeit, welche jene Arbeit in Anspruch nehmen würde, eine sorgenfreie Existenz gesichert hatten. Sein Tod erfolgte plötzlich in Folge eines Schlaganfalles. Man fand ihn Morgens todt im Bette.
Dase: Johann Martin Zacharias D., Rechenkünstler, geb. zu Hamburg 23. Juni 1824, † ebenda 11. Sept. 1861. Sohn eines kleinen Schenkwirths, ein sogen. Wunderkind. Er besuchte die Schule seit dem Alter von 2- Vgl. Allg. Zeitung vom 18. Sept. 1861, Nr. 261, S. 4243. Pierer, Universallexikon, Supplement Bd. I. S. 411, Altenburg 1851. Pierer’s Jahrbücher Bd. III. S. 113, Altenburg 1873. Poggendorff, Biograph.-litter. Handwörterbuch Bd. I. S. 524, Leipzig 1863.