Zum Inhalt springen

ADB:Denck, Wolfgang

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Denck, Wolfgang“ von Ludwig Keller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 660–661, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Denck,_Wolfgang&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 01:40 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Demel, Gustav
Band 47 (1903), S. 660–661 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Wolfgang Tenk in der Wikipedia
Wolfgang Tenk in Wikidata
GND-Nummer 135735912
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|47|660|661|Denck, Wolfgang|Ludwig Keller|ADB:Denck, Wolfgang}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=135735912}}    

Denck: Wolfgang D., deutscher Baumeister des 15. und 16. Jahrhunderts, von dem verschiedene Bauwerke noch erhalten sind († 1513). Die früheste Nachricht, die wir von ihm besitzen, stammt aus dem Jahre 1471, wo er als Bürger von Wiener Neustadt namhaft gemacht wird. Er baute die Kirche zu Purchholdsdorf bei Wien, war beim Bau der Stadtmauer in Nürnberg beschäftigt, und ist der Erbauer der Kirchen zu Lichtenfels in Baiern und zu Steyer in Oberösterreich. Sehr merkwürdig ist sein Grabdenkmal in letzterer Kirche, das noch heute erhalten ist (abgebildet in den Mittheilungen der K. K. Centralcommission etc. Wien 1872, Bd. XVII). Das Grabmal (eine Steinplatte) zeigt den Crucifixus und zu dessen linker und rechter Seite die Brustbilder der Quatuor Coronati, der vier Schutzheiligen der Bauhütte, die mit ihren Emblemen nebst Schurzfell dargestellt sind; am Fuße des Kreuzes links kniet der Erbauer (Denck), rechts sieht man die Figur eines Gesellen im Schurz, der das Wappen des Baumeisters hält, nämlich einen Hammer, der von einem im rechten Winkel gekrümmten Arm gehalten wird; zwischen beiden letzteren Figuren ist das Meisterzeichen Denck’s angebracht. Am Fuße der Steinplatte liest man folgende Inschrift: Hie leit begraben der erbar Master Volfgang Tenc, Schtanmez, der paumeister ist gebesen hie pei diser ckirche, dem got gnadig sei, der gestorben ist an erchtag nach des heiligen ckreiz tag erhebunc. Anno domini 1513. Das Wappen mit dem Hammer liefert [661] den Beweis, daß D. Meister eines der vier deutschen Hüttengau (zweifellos des österreichischen) gewesen ist, mithin unter den Fachgenossen eine sehr angesehene Stellung besessen haben muß. – Die Verwandtschaft Wolfgang Denck’s mit Johann Denck (s. A. D. B. V, 53) ist urkundlich nicht erwiesen, aber aus einer Reihe von Gründen wahrscheinlich, zumal weil letzterer aus Baiern stammte (geb. um 1495) und zu den Bauleuten, Steinmetzen und Künstlern (wie Dürer, den Beheims u. s. w.) in Nürnberg sehr nahe Beziehungen besessen hat.

Jahrb. d. Kunsthistor. Sammlungen etc. Bd. IV (Register s. v. Denck. – F. v. Ržiha in den Mitthlgn. d. K. K. Centralcommission zu Wien. Bd. XVII (1872). – Keller, Die Reformation u. die älteren Reformparteien. Leipzig 1885, S. 318.