Zum Inhalt springen

ADB:Dilliger, Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Dilliger, Johann“ von Georg Brückner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 514, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dilliger,_Johann&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 09:39 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Diest
Band 5 (1877), S. 514 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Dilliger in der Wikipedia
Johann Dilliger in Wikidata
GND-Nummer 121079015
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|5|514|514|Dilliger, Johann|Georg Brückner|ADB:Dilliger, Johann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=121079015}}    

Dilliger: M. Johann D. (nicht Dillinger), geb. 30. Nov. 1593 zu Eisfeld, ein Sohn sehr armer, aber frommer Eltern, gewann trotz drückender Armuth doch durch Fleiß eine gute Vorbildung in der dasigen Stadtschule in Latein und in der Musik, ging 1611 ohne Mittel, dagegen mit einem ehrenden Schulzeugniß nach Naumburg und bald nachher nach Magdeburg auf das Gymnasium, wo er als Chorsänger Geld und durch Studieneifer Achtung gewann, bezog von hier aus die Universität Wittenberg, wurde daselbst alsbald Cantor an der Schloßkirche und 1623 Magister. Im J. 1625 wies er eine Vocation nach Dresden zurück, nahm dagegen die ihm angetragene Cantorstelle an der Schule zu Coburg an, erhielt 1633 die Pfarrei zu Gellershausen und im Januar 1634 das Diaconat an der Moritz- und die Pfarrei an der Kreuzkirche zu Coburg. Schwer und lange erkrankt, starb er zu Coburg den 28. August 1647 im besten Mannesalter. Er ist durch seine vielfachen, besonders erbaulichen Schriften und durch seine musikalischen Compositionen geachtet gewesen. Dort wie hier suchte sein Gemüth Erhebung und Spannkraft in den schweren Tagen der Kriegszeit, wie er denn noch auf dem Todtenbette jubelnd ausrief: „Soviel ich auch Musikalia componirt, ist doch meine Freude, kein Huren- und Bubenlied verfertigt zu haben.“ Ueber seine vielen Schriften s. Thomä „Licht am Abend“, S. 454–456, denen aber noch mehrere, besonders „Erbauliche Seelenarznei“ hinzugefügt werden könnten; über seine Compositionswerke s. Bernsdorf, Neues Universallexikon d. Tonkunst, S. 1, 689.