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ADB:Donteclock, Reinier

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Artikel „Donteclock, Reinier“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 342, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Donteclock,_Reinier&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 16:39 Uhr UTC)
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Band 5 (1877), S. 342 (Quelle).
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Dontcelock: Reinier (Reinhold) D., wegen seiner südniederländischen Herkunft de Vlaming genannt, trat zuerst 1578 zu Leyden in einer Disputation als Gegner Dietrich Volkertsz Coornhert’s im Betreff der Lehre von der Prädestination in der menschlichen Verderbtheit auf. Er war seit 1576 Prediger zu Delft, erhielt um 1590 seine Entlassung, und war seitdem Prediger zu Voorschoten (1591) und Brielle (1592), welche letztere Stelle er 1603 mit dem Rectorate der lateinischen Schule vertauschte. Er scheint aber wieder nach Delft heimgekehrt zu sein, denn dort traf ihn der Tod 1627. Seit jener Disputation mit Coornhert betheiligte er sich unausgesetzt an den Prädestinationsstreitigkeiten. Im J. 1585 erschien seine „Wederlegginghe van Coornhertz proeve eener Nederlandsche Catechismus“, dessen Gesinnung ihm so zuwider war, daß er noch 22 Jahre später in seiner Schrift: „Antwoord op een boecxken van de Praedestinatie eertys ghedruckt onder den name van Sebastian Castellio tot Delft by Jan Andriesz 1607“ erklärte, Coornhert habe die Prädestination durch viele abscheuliche Anschuldigungen zu verleumden gesucht. Als um diese Zeit der Prediger Hermann Herberts zu Gouda eine freiere Stellung dem Heidelberger Katechismus gegenüber einnahm, finden wir D. 1589 ebenso an diesem Streite betheiligt. Weit größeren Einfluß auf den Gang der Religionsstreitigkeiten hatte aber die „Responsio ad argumenta quaedam Bezae et Calvini de praedestinatione“, welche er in Verbindung mit seinem Collegen Arnold Cornelisz herausgab. Diese Schrift, deren Bestreitung Arminius übernahm, veranlaßte bekanntlich die remonstrantischen Streitigkeiten. Arminius sah sich nicht nur genöthigt, dem D. beizustimmen, sondern ging noch viel weiter. In diesen Religionshändeln nahm D. eine mittlere Stellung ein, indem er weder dem Supralapsarismus des Gomarus beistimmte, noch die Lehre einer allgemeinen Gnade Gottes zu Hülfe nahm. Er war also ein maßvoller Vertreter der Prädestinationslehre, deren besondere Auffassung und Erklärung er Jedem für sich selbst überlassen haben wollte. Diese Gesinnung erhellt auch aus seiner „Proeve des Goudschen Catechismi“, 1607, seiner „Tsamenspreeckinge van de vertaelde theses ofte disputation, de eene F. Gomari, de andere J. Arminii, aangaende de goddelycke praedestinatie“, 1609 und andere seiner Schriften. In seinen letzten Lebensjahren trat er völlig vom theologischen Kampfplatze zurück. Seine letzte Schrift war die „Overlegghinge van de oorsaecken de schadelycker twist in de Kercken van Holland ende Westfrieslant“, 1612; sie athmet eine friedliche und mildere Gesinnung, welche seinen Zeitgenossen meistens fremd war.

Van der Aa, Biogr. Woordb.