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ADB:Drese, Adam

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Artikel „Drese, Adam“ von Philipp Spitta in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 397, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Drese,_Adam&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 14:10 Uhr UTC)
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Drese: Adam D., namhafter Tonkünstler des 17. Jahrhundertes, war 1620, wahrscheinlich zu Weimar, geboren. Herzog Wilhelm IV. ließ ihn durch den Capellmeister Marco Sacchi zu Warschau ausbilden und machte ihn dann an seinem Hofe selbst zum Capellmeister. Nach dem im J. 1662 erfolgten Tode des Herzogs trat D. in den Dienst seine Sohnes Bernhard von Sachsen-Jena, welcher ihn nicht nur als Capellmeister, sondern auch als Kammersecretär, als Stadt- und Amts-Schulzen verwendete. 1667 wurde er aus unbekannten Gründen entlassen und scheint sich aus Jena entfernt zu haben. Aber nach einigen Jahren taucht er dort von neuem auf. 1683 wurde er Capellmeister am Hofe des Grafen Anton Günther von Schwarzburg-Arnstadt und starb in dieser Stellung am 15. Febr. 1701. – D. war ein vielseitig gebildeter, leicht erregter Geist. In seiner Jugend lebenslustig und weltlich gesinnt, fühlte er sich in späteren Jahren durch die Schriften Spener’s angezogen und wurde allmählich zu einem eifrigen Anhänger des Pietismus. Zu einer Schrift „Unbetrügliche Prüfung des wahren, lebendigen und seligmachenden Glaubens“, welche er 1690 zu Jena erscheinen ließ, schrieb Spener die Vorrede. Auch veranstaltete zu Arnstadt in seinem Hause pietistische Versammlungen und hatte deshalb mancherlei Anfeindungen zu erfahren. Theils zu den religiösen Liedern des Consistorialraths Büttner in Arnstadt (cf. Allg. d. Biogr. III. S. 661), theils zu eigenen geistlichen Dichtungen setzte er Tonweisen, von denen sich diejenige zu dem Liede „Seelenbräutigam, Jesu, Gottes Lamm“ im Gebrauche erhalten hat. 14 Liedercompositionen Drese’s befinden sich in Georg Neumark’s „Fortgepflanztem musikalisch-poetischem Lustwalde“ (Jena 1657). Seine übrigen Compositionen sind bis auf weiteres verloren gegangen: er soll Claviersuiten, Instrumentalsonaten, Kirchenstücke und auch theatralische Compositionen in Menge verfaßt haben. Ueberdies schrieb er eine Anleitung zur Composition, die aber gleichfalls in Vergessenheit gerathen ist. Sein Hauptinstrument war die Viola da gamba.