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ADB:Eble, Burkhard

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Artikel „Eble, Burkhart“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 590–591, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eble,_Burkhard&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 02:10 Uhr UTC)
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Eble: Burkhart E., Arzt, 6. Novb. 1799 zu Weil der Stadt (Würtemberg) geboren, wurde, nachdem er im Lyceum in Rastatt eine wissenschaftliche Vorbildung genossen, auf Verwendung seines älteren Bruders Ferdinand, österreichischen Militärarztes, im J. 1815 als Zögling in die Josephs-Akademie in Wien aufgenommen, im J. 1817, in welchem er in Anerknnung seines Fleißes die große silberne Medaille erhielt, als Unterarzt in einem Regimente in Wien angestellt, alsbald zum Oberarzte im Wiener Garnisonspitale befördert, 1821 zum Wiener Garnisons-Artilleriedistrict versetzt und 1822 zum Prosector an der med.-chirurg. Akademie ernannt, in welcher Stellung er bis zum J. 1832 verblieb. Inzwischen hatte E. seine Studien an der Universität fortgesetzt, war 1827 unter Einreichung seiner Dissertation „Commentatio de studio anatomico, cum tab.“ zum Doctor promovirt worden und hatte 1830 das Diplom eines Doctors der Chirurgie und Magisters der Augenheilkunde und Geburtshülfe von der Josephs-Akademie erhalten. Im J. 1832 wurde er zum Regiments-Feldarzt befördert, erhielt aber schon kurze Zeit darnach die Stelle eines Bibliothekars an der med.-chirurg. Akademie und verblieb in dieser seinen Wünschen vorzugsweise entsprechenden Stellung bis zum Juli 1837. In Folge schwerer Erkrankung wurde er pensionirt und starb, in einem Alter von 40 Jahren, am 3. August 1839. – Trotz der kurzen Lebenszeit, die ihm gegönnt war, hat sich E. durch seinen litterarischen Fleiß und durch seine wissenschaftlichen Leistungen einen ehrenvollen Namen erworben und schon bei Lebzeiten volle Anerkennung seiner Bestrebungen von Seiten gelehrter Gesellschaften erhalten und fürstlicher Personen (der Könige von Belgien, von Preußen und des Kaisers von Oesterreich) gefunden. Von seinen gelehrten Schriften (darunter ein „Taschenbuch der Anatomie und Physiologie“ in 2 Bdn. 1831, ein „Taschenbuch der allgem. Pathologie und Therapie“ in 2 Bdn. 1833 und ein „Encyklopädisches Handbuch für angehende Wundärzte“ in 2 Bdn. 1834) verdienen vorzugsweise die seinen Ruf begründende Arbeit „Ueber den Bau und die Krankheiten der Bindehaut des Auges“, 1828, ferner „Die Lehre von den Haaren in der gesammten organischen Natur“, 2 Bde. 1830, sodann eine vortreffliche Arbeit „Ueber die in der belgischen Armee herrschende Augenkrankheit“, 1836 (eine Streitschrift gegen Jüngken, später sehr erweitert und von wesentlich anderem Standpunkte der Auffassung bearbeitet und unter dem Titel „Die contagiöse oder ägyptische Augenentzündung“, 1839, veröffentlicht), vor allem aber sein „Versuch einer pragmatischen [591] Geschichte der Arzneikunde vom Jahre 1800–1825“ genannt zu werden. Die letztgenannte Schrift erschien als Fortsetzung zu dem großen Sprengel’schen Werke über die Geschichte der Medicin, der erste Band, die Anatomie und Physiologie umfassend, 1837, der zweite, leider unvollendet gebliebene (er behandelt die Geschichte der med. Schulen und die Geschichte der speciellen Pathologie) kurz nach seinem Tode im J. 1840. – Alle Arbeiten Eble’s zeugen von umfassender Gelehrsamkeit und Reife des Urtheils ihres Verfassers.

Vgl. hierzu den Nekrolog von Freih. v. Feuchtersleben in Wiener Zeitung Nr. 235 vom 11. Octbr. 1839 (auch abgedruckt in Salzb. med.-chirurg. Zeitung 1840 Nr. 1. 2. I, S. 14. 29) und Burkh. Stotz (aus Weil der Stadt), Medicinische Biographie Burkh. Eble’s nebst einer Beurtheilung seiner Schriften. Diss. inaug. Tübing. 1841.