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ADB:Eck, Johann Georg (Schriftsteller)

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Artikel „Eck, Johann Georg“ von Friedrich August Eckstein in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 603–604, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eck,_Johann_Georg_(Schriftsteller)&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 11:19 Uhr UTC)
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Band 5 (1877), S. 603–604 (Quelle).
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Eck: Johann Georg E., Sohn von Johann Georg, geboren in Leipzig 11. Januar 1777, † 14. December 1848. In glücklichen Verhältnissen fand er als Knabe unter der Leitung seiner Eltern eine gute Erziehung durch treffliche Hauslehrer (der Pförtner Ilgen war einer derselben) und in einem 1783 errichteten Privatinstitute von Böttger, welches er 6 Jahre besuchte. 1789 brachte ihn der Vater nach Schnepfenthal, wo er vier Jahre zubrachte. Ehe er in die Vaterstadt zurückkehrte, machte er eine Reise durch Mitteldeutschland. Michaelis 1793 bezog er die Universität, hörte philosophische und geschichtliche Vorlesungen, daneben aber auch juristische, da er der Jurisprudenz sich zu widmen beschlossen hatte. Er wurde am 2. März 1797 Magister und habilitirte sich nach einem halbjährigen Besuche der Universität Göttingen am 11. Oct. 1797 mit der Abhandlung „De iudiciorum Vemicorum origine“. Bald nachher unternahm er eine Reise nach Dänemark, Schweden und Norwegen (die Reise durch [604] Schweden erschien 1800), auf der er sich eine so genaue Kenntniß der nordischen Sprachen erwarb, daß er Dänisch und Schwedisch an der Universität lehrte und als verpflichteter Uebersetzer für dieselben bei den Gerichten eintrat. 1804 wurde er außerordentlicher Professor der Philosophie; als Einladung zu seiner Antrittsrede schrieb er „Periculum interpretationis carminis XXX. Lib. I. Horatii“. – Seine Vorlesungen bezogen sich auf die Geschichte der nordischen Reiche, sächsische und deutsche Geschichte, Statistik, Politik (nach Schlözer), daneben auch auf Horaz und auf Litterargeschichte; außerdem veranstaltete er Uebungen im deutschen Stil. 1808 wurde er sachsen-meiningischer Hofrath. Durch den in demselben Jahre erfolgten Tod seines Vaters gelangte er in den Besitz eines ansehnlichen Vermögens, verheirathete sich mit der Tochter eines französischen Emigranten, legte seine Professur nieder und beschloß auf seinem Landgute in Gohlis ganz der Litteratur und Kunst zu leben. Ohne Sinn für Ordnung und Sparsamkeit achtete er nicht auf die Erhaltung des ererbten Vermögens; während des Krieges wurde sein Landsitz geplündert und zerstört; er mußte es ebenso wie ein ansehnliches Hausgrundstück in Leipzig Schulden halber verkaufen und war seit 1816 einzig auf seinen schriftstellerischen Erwerb angewiesen. Im Dienste der Buchhändler lieferte er nun Uebersetzungen aus dem Französischen, populäre geschichtliche und naturwissenschaftliche Schriften („Charakteristik des Hundes“ 1819, „Guter Rath für Tabaksraucher zur Erhaltung der Zähne“ 1828, „Die Kunst aus jedem Zweikampfe lebend und unversehrt zurückzukehren“ 1829, „Die Sprache durch Gegenstände“ [Rebus] 1829) und unzählige andere; außerdem war er Mitarbeiter an vielen Journalen. Wie er schon 1813 durch das russische Gouvernement zum Director des Hospitals der französischen Kriegsgefangenen in Dresden ernannt war, so wurde er bei der Errichtung des sächsischen Grenzcordons gegen die Cholera im September 1831 Mitdirigent des Rayonbureaus an der Leipzig-Merseburger Chaussee und verblieb über ein Jahr in dieser Stellung. Nachher wendete er sich, der Richtung der Zeit folgend, der Homöopathie und Hydropathie zu; die erstere suchte er zu verwerthen in dem „Repertorium der Thierheilkunde nach homöopathischen Grundsätzen“ 1836 und erweitert 1848; die andere in der „Veterinär-Hydriatik“ 1841 und in dem Werke über die Kaltwasseranstalten 1845. Mehr Anklang hatte er in früheren Jahren mit seinen Gedichten gefunden. Die 1806 erschienene Sammlung enthält eine Verherrlichung aller damals lebenden Dichter; 1809 kamen „Dichterische Versuche“, 1817 „Neue Lieder“. Seine Gattin lebte von ihm getrennt, unterließ aber nicht, den wegen seiner Gutmüthigkeit und Freigebigkeit oft in großer Bedrängniß lebenden Mann bis zu ihrem am 25. Januar 1848 erfolgten Tode zu unterstützen. Er starb an Altersschwäche in demselben Jahre.

Neuer Nekrolog der Deutschen. 26. Jahrgang. S. 757–761.