Zum Inhalt springen

ADB:Eeckhout, Gerbrand van den

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Eeckhout, Gerbrand van den“ von Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 653, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eeckhout,_Gerbrand_van_den&oldid=- (Version vom 17. November 2024, 19:18 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Edzard, Sebastian
Nächster>>>
Eelking, Max von
Band 5 (1877), S. 653 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Gerbrand van den Eeckhout in der Wikipedia
Gerbrand van den Eeckhout in Wikidata
GND-Nummer 123153484
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|5|653|653|Eeckhout, Gerbrand van den|Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker)|ADB:Eeckhout, Gerbrand van den}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=123153484}}    

Eeckhout: Gerbrand van den E., berühmter holländischer Maler, der Sohn eines Goldschmieds. Er erblickte den 21. August 1621 zu Amsterdam das Licht der Welt. Von seinen Lebensschicksalen ist nicht viel bekannt: er scheint eben ein wenig bewegtes Leben geführt zu haben. An der Angabe Houbraken’s, er sei ein Schüler Rembrandt’s gewesen, läßt sich nicht zweifeln, wenn man seine Kunstweise betrachtet; er mag so etwa von 1636–1641 sich in dessen Atelier aufgehalten haben; Houbraken gibt noch an, Gerbrand sei unverheirathet den 22. Septbr. 1674 zu Amsterdam gestorben. Unser Künstler bewegt sich fast durchgängig in den Bahnen seines Meisters, man kann beinahe sagen, mit Aufgabe jeder Originalität. Deshalb machen diese Bilder, so trefflich sie auch sind, doch mehr oder weniger den Eindruck der Nachahmung. E. besaß übrigens nicht den feinen Farbensinn des Meisters, sein Colorit ist kühler, und er gestattete sich „Zusammenstellungen von Farben, welche seinem Meister als bunt erschienen sein würden“. Auch hinsichtlich des geistigen Ausdruckes, der Wärme des Gefühls steht er Rembrandt erheblich nach. Er malte Porträts, Genrebilder und vorwiegend Historien. Wir nennen darunter: Anna, welche Samuel vor Eli weiht, im Louvre zu Paris; David vor Abigail, in der Gallerie zu Schleißheim; Salomo opfert den fremden Göttern (1654), im Museum zu Braunschweig; Tobias mit dem Engel, daselbst; Raguel führt den jungen Tobias in das Gemach seiner Verlobten, daselbst; Simeon hält das Christuskind auf den Armen, im Museum zu Dresden; Christi Darstellung im Tempel, im Museum zu Berlin; der Christusknabe lehrt im Tempel, in der Pinakothek zu München; die Ehebrecherin vor Christus, in dem Museum zu Amsterdam; Erweckung von Jairi Töchterlein, im Museum zu Berlin; Merkur und Argus (1666), daselbst; Sophonisbe (1664), in der Gallerie zu Braunschweig; der holländische Geschichtsschreiber Dapper (1669), im Städel’schen Institut zu Frankfurt a. M. E. radirte auch einige sehr seltene Blätter, Porträts. Ferner zeichnete er auch für das Kunsthandwerk eine Folge von — barocken und widerwärtigen – Umrahmungen, die gestochen im Verlage des Clement de Jonge erschienen, und zwar unter dem Titel: Veelderhande niewe Compartemente getekent door Gerbrandt Vanden Eeckhout tot Amsterdam. Sodann erschien noch von ihm eine Folge von recht netten Kindergruppen: Eenige Ordonnantie van verscheide aerdige Kindertjens, gestochen von Michel Mosyn. Der letztere brachte auch die von E. nach dem Leben gezeichneten Bildnisse der beiden holländischen Seehelden Cornelis Tromp und Adr. de Ruyter in Kupfer.