ADB:Eisenstuck, Bernhard
des folgenden Neffe, geb. 1806 in Annaberg, als Mitinhaber eines Fabrikgeschäfts und Vorsteher der Stadtverordneten in Chemnitz, einer der Hauptagitatoren für eine nationale Handelspolitik, wenn auch in schutzzöllnerischem Sinne, 1848 Mitglied des Vorparlaments und, von Chemnitz gewählt, der Frankfurter Nationalversammlung, in welcher er der Linken angehörte. Im Mai als Reichscommissar in die insurgirte Pfalz gesendet, wurde er wegen Uebertretung seines Mandats abberufen. Als Vicepräsident des Rumpfparlaments ging er mit diesem nach Stuttgart, trat aber noch vor der gewaltsamen Auflösung desselben aus und begab sich nach Belgien. Nach längerer Abwesenheit von dort in seine Heimath zurückgekehrt, wirkte er als Abgeordneter im sächsischen Landtage, wo er der numerisch noch schwachen freisinnigen Partei durch die Autorität seines Namens und die Entschlossenheit seines Auftretens erhöhte Bedeutung verlieh. Er starb als Director der Actienspinnerei zu Wiesenbad bei Annaberg 5. April 1871.
Eisenstuck: Bernhard E.,