ADB:Erbach-Schönberg, Karl Eugen Graf zu

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Artikel „Erbach-Schönberg, Karl Eugen Graf zu“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 185, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Erbach-Sch%C3%B6nberg,_Karl_Eugen_Graf_zu&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 09:26 Uhr UTC)
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Erbach: Karl Eugen Graf zu E.-Schönberg, österreichischer Feldzeugmeister. Einem der ältesten und erlauchtesten Häuser Deutschlands angehörend, wurde E. auf dem Schlosse Schönberg in der Grafschaft Erbach den 10. Febr. 1732 geboren. Als Fähnrich machte er mit 16 Jahren seinen ersten Feldzug und zwar den letzten des österreichischen Erbfolgekrieges mit und focht hierauf mit Auszeichnung in den meisten Actionen des 7jährigen Krieges, namentlich aber bei der Erstürmung der Verschanzungen von Harta und Spechthausen (am 29. Septbr. 1762), wo er sich das Theresienkreuz erwarb. 1773 ward E. Oberst des Regiments Braunschweig-Wolfenbüttel, 1783 Generalmajor, während des Türkenkrieges Feldmarschalllieutenant und stand bei Ausbruch des französischen Revolutionskrieges mit einem Corps anfangs am Rhein, später an der Mosel, wo es Custine trotz seiner großen Truppenüberlegenheit nicht wagte, ihn anzugreifen. 1793 stand E. als Reichsgeneralfeldmarschalllieutenant in den Niederlanden unter den Befehlen des Prinzen Coburg; hier zeichnete er sich namentlich bei der Belagerung von Valenciennes aus, dessen Eroberung eigentlich ihm zu verdanken ist, und beim Angriff auf den stark verschanzten Morlemer Wald, wodurch die Belagerung von le Quesnoy ermöglicht ward. Im folgenden Jahre focht er mit Bravour wieder am Rheine gegen Desaix bei Schifferstadt, 1795 stand er am Niederrhein und 1796 befehligte er die Reichstruppen bei der Hauptarmee, verließ aber im selben Jahre auch den Dienst, belohnt mit der Würde eines Feldzeugmeisters. Er war 1793 Inhaber des 42. Infanterieregiments geworden, welches sich in der Schlacht bei Wagram die Auszeichnung erwarb, den Grenadiermarsch schlagen zu dürfen, ein (noch heute geltendes) Vorrecht, das E., der seinem Regimente bis zu seinem Tode wahrhaft väterlich zugethan war, bis in seine letzten Lebenstage erfreute, so wie er sich und was ihn umgab durch seltene Lebenskraft und Heiterkeit des Geistes. Er verschied zu Schloß Schönberg 85 Jahre alt am 29. Juli 1816.

Hirtenfeld, Mil. Mar.-Theres.-Orden.