Zum Inhalt springen

ADB:Erbstein, Albert

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Erbstein, Albert“ von Hermann Dannenberg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 48 (1904), S. 389, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Erbstein,_Albert&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 13:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Erdmann, Eduard
Band 48 (1904), S. 389 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Albert Erbstein in der Wikipedia
Albert Erbstein in Wikidata
GND-Nummer 117511528
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|48|389|389|Erbstein, Albert|Hermann Dannenberg|ADB:Erbstein, Albert}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117511528}}    

Erbstein: Albert E., Dr. juris, geboren zu Dresden am 3. Juli 1840, † am 25. Juni 1890 zu Blasewitz bei Dresden. Seine ersten Leistungen galten dem Germanischen Museum zu Nürnberg, bei dem er 1861 bis 1866 als Conservator eine fruchtbringende Thätigkeit entwickelte. Die folgenden Jahre amtlosen Schaffens kamen vorzugsweise dem königlichen Münzcabinet Dresden zu gute, bis ihm 1882 die Stelle als Director dieser Sammlung übertragen wurde, mit der er später die eines Vorstehers des historischen Museums, der königl. Porzellansammlung und der Gewehrgalerie vereinigte. Obwol die Verwaltung dieser verschiedenen Institute viel Zeit in Anspruch nahm, so fand er doch auch jetzt noch Muße zu litterarischen Arbeiten, deren er eine stattliche Reihe hinterlassen hat, die meisten in Gemeinschaft mit seinem älteren Bruder, Geh. Hofrath Dr. Julius E., verfaßt, der noch jetzt dieselbe Münzsammlung nebst dem Grünen Gewölbe verwaltet; diese Mitarbeiterschaft ist wol ebenso beispiellos wie die Vererbung des numismatischen Sinnes in der Familie, denn schon Vater und Großvater haben sich als numismatische Schriftsteller bekannt gemacht. Zu nennen sind von Erbstein’s Arbeiten namentlich: Der Münzfund von Trebitz, Zur mittelalterlichen Münzgeschichte der Grafen von Mansfeld, Münzgeschichtliches über Langensalza, Italienische Nachahmungen schweizer, deutscher und niederländischer Münzen, Ein vergessenes Denkmal Peter’s d. Gr. (Münzstätte Siewsk). Hohen Werth beanspruchen auch, zum Unterschied von den meisten andern derartigen, selbst die nur zum Zwecke der Versteigerung angefertigten Münzverzeichnisse, da sie, von wissenschaftlichem Geiste durchdrungen, vielfach die Lösung numismatischer Räthsel bringen, so die Schultheß-Rechberg’sche Münz- und Medaillensammlung, des königl. Münzcabinets zu Dresden Doubletten, die Schellhaß’sche Münzsammlung, die Sammlung Hohenlohischer Münzen und Medaillen des fürstl. Hauses Hohenlohe-Waldenburg. Nicht unerwähnt darf auch die Thätigkeit für zwei periodische Schriften bleiben: die „Blätter für Münzfreunde“, die E. lange Jahre als Mitredacteur geleitet hat, und die unter dem Titel „Aus Dresdener Sammlungen“ erschienenen Mittheilungen der dortigen Numismatischen Gesellschaft. Es ist aber nicht die Münzkunde allein, der Erbstein’s reiches Wissen und Können zu statten gekommen ist, sein Schriftchen „Das wahre Bildniß Albrechts des Beherzten, Herzogs zu Sachsen“ ist bemerkenswerth auch wegen seines praktischen Erfolges, denn auf den in ihm geführten Nachweis, daß dasselbe in einem bisher verkannten Gemälde der Dresdener Galerie zu erkennen ist, hat man sowol den Kopf dieses Fürsten auf dem sächsischen Albrechtsorden als noch in letzter Stunde den des zur Aufstellung in der Albrechtsburg zu Meißen bestimmt gewesenen Denkmalsentwurfes geändert und durch einen diesem echten Bilde entsprechenden ersetzt.