Zum Inhalt springen

ADB:Esper, Johann Friedrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Esper, Johann Friedrich“ von Wilhelm von Gümbel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 376–377, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Esper,_Johann_Friedrich&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 04:06 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 6 (1877), S. 376–377 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Friedrich Esper in der Wikipedia
Johann Friedrich Esper in Wikidata
GND-Nummer 116574879
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|6|376|377|Esper, Johann Friedrich|Wilhelm von Gümbel|ADB:Esper, Johann Friedrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116574879}}    

Esper: Johann Friedrich E., Theolog und Naturforscher, geb. am 6. Oct. 1732 zu Drossenfeld bei Baireuth, gest. am 18. Juli 1781 in Wunsiedel. Einer Pfarrersfamilie entsprossen bezog E. nach vollendeten Vorstudien die Universität Erlangen, um sich der Theologie zu widmen, übernahm dann während fünf Jahren eine Lehrerstelle in Baireuth, wobei er in seinen Nebenstunden sich eifrigst mit Naturlehre und besonders mit Kräuterkunde beschäftigte. 1759 ging er als Pfarradjunct zu seinem Vater nach Herzogenaurach, wo er eine erste astronomische Abhandlung: „Vom Durchgang der Venus durch die Sonne“ (Fränk. Sammler 1761) schrieb und sich 1762 in Erlangen den Doctorhut erwarb. 1763 zum Pfarrer in Uttenreuth bei Erlangen ernannt, widmete er sich ganz besonders neben seinen astronomischen Studien der Erforschung der zahlreichen Höhlen in der benachbarten Muggendorfer Gegend und entdeckte darin zahlreiche Thierüberreste, welche er in seinem Hauptwerk: „Ausführliche Nachrichten von neuentdeckten Zoolithen etc.“ mit 14 Tafeln, 1774, mit Geschick beschrieb. Dieses Werk erregte damals berechtigtes Aufsehen und wurde auch ins Französische übersetzt. E. vervollständigte dasselbe durch eine weitere Abhandlung: „Osteolithenhöhle bei Muggendorf“ (Schriften d. Gesellsch. naturf. Freunde in Berlin, 1784) und „Beschreibung der Klausteinhöhle“ (Vermischte Beitr. z. phys. Erdb., Bd. V). 1778 wurde E. zum Superintendent und Schulinspector in Wunsiedel ernannt, wo er 1781 starb. Er schrieb überdies 1770: „Anweisung, den Lauf von Kometen zu beobachten“; „Vom grünen Holzstein bei Adelsdorf“ (Fränk. Sammler 1767), „Von der Originalität der kugelförmigen Körper im vitriolhaltigen Schiefer“ (Naturf. Nr. 6) und einiges von allgemeinem Inhalt. Die Gesellschaft [377] naturforschender Freunde in Berlin ernannte ihn 1779 zu ihrem Mitgliede. Durch die fleißige und erfolgreiche Erforschung der fränkischen Höhlen und ihrer Knocheneinschlüsse hat sich E. unter den Naturforschern damaliger Zeit eine achtbare Stelle erworben.

Vgl. Hirschling, Hist. Litt. H. 11. 139. Schröder, Journ. f. Liebh. d. Steinr., I. 259. Beckmann, Phys. ökon. Bibl., VI. 349.