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ADB:Feder, Johann Michael

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Artikel „Feder, Johann Michael“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 597, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Feder,_Johann_Michael&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 22:19 Uhr UTC)
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Band 6 (1877), S. 597 (Quelle).
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Feder: Johann Michael F., geb. zu Oellingen in Franken 25. Mai 1753, studirte zu Würzburg katholische Theologie, erwarb sich 1777 den Licentiatengrad (Dr. theol. wurde er 1785) und wurde in demselben Jahre zum Priester geweiht. Nachdem er einige Jahre in der Seelsorge thätig gewesen, wurde er 1785 zum außerordentlichen Professor der orientalischen Sprachen in der theologischen Facultät zu Würzburg ernannt. 1795 wurde er ordentlicher Professor der Moraltheologie und Patristik, 1805 Oberbibliothekar. Schon 1811 als solcher pensionirt, starb er zu Würzburg 6. Juli 1824. F. war ein sehr fruchtbarer Schriftsteller. Er veröffentlichte Uebersetzungen einiger patristischer Schriften – Vincenz von Lerin[WS 1] 1785, Chrysostomus’ Reden über das Matthäus- und Johannes-Evangelium (in Verbindung mit Eulogius Schneider), 6 Bände, 1786–88, die Schriften des Cyrillus von Jerusalem[WS 2], 1786, Theodorets von Cyrus[WS 3] „Reden an die Vorsehung“, 1788, – „Das Leben Fenelon’s“[WS 4] von Bausset 1809–12 und andere französische Schriften, ferner einige kleinere theologische Schriften, viele Predigten und einige Schulbücher (Verzeichniß der Schriften bei Felder a. a. O.). 1788–92 redigirte F. die Würzburger Gelehrten Anzeigen, 1791–97 gab er ein „Magazin zur Beförderung des Schulwesens im katholischen Deutschland“ (3 Bände) heraus. 1803 besorgte er eine neue Ausgabe der Bibelübersetzung von Heinrich Braun. – Die von F. 1806 in einem Palimpsest[WS 5] der Würzburger Universitätsbibliothek entdeckten Bruchstücke einer vorhieronymianischen lateinischen Bibelübersetzung sind 1819 von Fr. Münter, vollständiger und genauer 1871 von E. Ranke edirt worden.

Vgl. Felder, Gelehrten-Lexikon I. 210–213. A. Ruland, Series et Vitae Professorum Theol. Wirceburg. (1835), p. 193–199.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vinzenz von Lérins, († zwischen 434 und 450), Heiliger, Mönch und Kirchenvater.
  2. Kyrill von Jerusalem (ca. 315–386), Kirchenvater der Orthodoxie und Kirchenlehrer der Katholischen Kirche
  3. Theodoret (393–460), seit 423 Bischof von Kyrrhos, bedeutender Theologe und Kirchenhistoriker
  4. François de Salignac de La Mothe-Fénelon (1651–1715), französischer Geistlicher und Schriftsteller
  5. Palimpsest ist eine antike oder mittelalterliche Manuskriptseite oder -rolle, die beschrieben, durch Schaben oder Waschen gereinigt und danach neu beschrieben wurde