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ADB:Felder, Franz Karl

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Artikel „Felder, Franz Karl“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 48 (1904), S. 510–511, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Felder,_Franz_Karl&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 08:16 Uhr UTC)
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Felder: Franz Karl F., katholischer Theologe, geboren am 6. October 1766 zu Meersburg am Bodensee, † am 1. Juni 1818. Er machte seine Gymnasialstudien seit 1781 und die philosophischen Studien von Herbst 1784 bis 1786 im Kloster zu Salmansweil, die theologischen Studien von Herbst 1786–1789 in Dillingen, wo er am 24. August 1789 zum Priester geweiht wurde. Im Januar 1790 wurde er Cooperator an der Pfarrkirche zu Meersburg, [511] 1791 Repetent der Moraltheologie am Diöcesanseminar daselbst, September 1794 Pfarrer zu Waltershofen, am 12. October 1805 bischöflicher geistlicher Rath. Im November 1805 übernahm er das Amt eines bischöflichen Commissars im Seminar zu Meersburg, kehrte aber im September 1806 wieder auf seine Pfarrei zurück, die er fortan behielt. – F. entfaltete eine eifrige litterarische Thätigkeit. 1806–1808 gab er das von Lorenz Kappler 1800 begründete „Kleine Magazin für katholische Religionslehrer“ heraus (Konstanz und Rottweil), dessen Mitarbeiter er schon vorher gewesen war, 1809–1816 das „Neue Magazin für katholische Religionslehrer“ (Schwäbisch Gmünd 1809–11, Landshut 1812–16), daneben von 1810 bis zu seinem Tode die von ihm begründete „Literaturzeitung für katholische Religionslehrer“ (Landshut), die nach seinem Tode unter wechselnden Titeln von Mastiaux, Kerz und Besnard noch bis 1836 als ein angesehenes kritisches Organ fortgesetzt wurde. Als Redacteur dieser Zeitschriften gewährte F. zwar öfter Mitarbeitern an der Richtung der damaligen rationalistischen Aufklärung einen zu großen Spielraum; er selbst scheint aber doch ein positiv katholisch gesinnter Mann gewesen zu sein, wenn auch in seinen eigenen Arbeiten (zu deren Kritik vgl. Brück, Geschichte der kath. Kirche in Deutschland I, 409) ein gewisser Einfluß der Zeit nicht zu verkennen ist; späterhin nahm die Literaturzeitung in der Bekämpfung des Rationalismus eine ehrenvolle Stellung ein. Ein biographisches Quellenwerk von bleibender Bedeutung, so sehr es auch an gleichartiger Bearbeitung und an Kritik zu wünschen übrig läßt, da es großentheils sich aus den eigenen Einsendungen der behandelten Autoren zusammensetzt, unter denen häufig die unbedeutendsten und seichtesten sich in der größten Weitschweifigkeit ergehen, ist Felder’s „Gelehrten-Lexikon der katholischen Geistlichkeit Deutschlands und der Schweiz“ (Bd. I, Landshut 1817), dessen 2. Band nebst einem Supplementband nach Felder’s Tode Franz Joseph Waitzenegger herausgab (1820 u. 1822).

Selbstbiographie in Felder-Waitzenegger, Gelehrten-Lexikon I (1817), S. 223–230; mit Nachtrag Bd. III, S. 487.