Zum Inhalt springen

ADB:Kerz, Friedrich von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kerz, Friedrich von“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 653, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kerz,_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 11. Oktober 2024, 11:04 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kerver, Thielman
Band 15 (1882), S. 653 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand August 2018, suchen)
Friedrich von Kerz in Wikidata
GND-Nummer 132823934
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|15|653|653|Kerz, Friedrich von|Franz Heinrich Reusch|ADB:Kerz, Friedrich von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=132823934}}    

Kerz: Friedrich v. K., Historiker, geb. 1763, † am 3. December 1849 zu München. K. stammte aus den Niederlanden, war (gleichzeitig mit Schiller) Zögling der Karlsschule, dann Offizier (Major) im baierischen Heere, auch Diplomat in Wien und Paris. Später lebte er als Privatmann sehr zurückgezogen und fromm katholisch, mit litterarischen Arbeiten beschäftigt, zuerst zu Düsseldorf, dann zu München. Seine erste litterarische Arbeit, die bereits seine streng kirchliche Richtung bekundet, ist die anonyme Schrift: „Ueber den Geist und die Folgen der Reformation, besonders in Hinsicht der Entwicklung des europäischen Staatensystems. Ein Seitenstück zu Villers’ Darstellung der Reformation Luthers“, 1810 (neue Auflagen 1822, 1830). Dann folgten, gleichfalls anonym: „R. C. Dallas über den Orden der Jesuiten, frei übersetzt mit vielen Zusätzen“, 2 Thle., 1820, dazu „Beilagen und Nachtrag“, 1821; „Ausgewählte Predigten Massillon’s“, 1. (einziger) Band, 1822, und „Ueber das vermeintliche oder wirkliche Wunder in Zons“, 1829. – Im November 1821 kündigte K. an, er werde im nächsten Jahre zu Düsseldorf ein dreimal wöchentlich erscheinendes „Repertorium für Geschichte, Politik und Litteratur“ herausgeben (Mastiaux, Litt.-Ztg. 1822, Nr. 4). Das Blatt scheint aber nicht erschienen zu sein. Im April 1825 übernahm er, nach München übergesiedelt, die Redaction der früher von Felder und Mastiaux herausgegebenen „Katholischen Litteraturzeitung“ und führte dieselbe bis 1834; von 1826 an erschien daneben als „rechtmäßige“ Fortsetzung des Mastiaux’schen Blattes bei dem ursprünglichen Verleger desselben eine „Litteraturzeitung für die katholische Geistlichkeit“, redigirt von Franz v. Besnard; 1835 wurden die beiden concurrirenden Blätter zu einem von K. und Besnard gemeinschaftlich redigirten vereinigt, welches aber mit dem Jahre 1836 einging. – Das Hauptwerk von K. ist die Fortsetzung der Stolberg’schen Kirchengeschichte. Der letzte von Stolberg († 1819) verfaßte Band, der 15., welcher 1818 erschien, geht bis 430; K. führte die Geschichte in den Bänden 16–45 (Fortsetzung Band 1–30) 1825–48, bis zum Ende des 12. Jahrhunderts, freilich in ganz anderer Weise wie Stolberg, da er mehr eine allgemeine Geschichte als eine Kirchengeschichte schrieb. Der Druck des 46. Bandes hatte bereits begonnen, als K. starb. Der Band wurde vollendet von Dr. J. N. Brischar, 1850, der bis zum J. 1864 die Bände 46–53 (Neue Folge 1–8) herausgegeben hat.

Erinnerungen an Fr. v. Kerz in den Hist.-polit. Blättern, 23. Bd. (1849) S. 377.