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ADB:Fesca, Alexander Ernst

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Artikel „Fesca, Alexander Ernst“ von Moritz Fürstenau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 722, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fesca,_Alexander_Ernst&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 15:48 Uhr UTC)
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Fesca: Alexander Ernst F., Sohn des folgenden, geboren den 22. Mai 1820 in Karlsruhe, erhielt schon frühzeitig durch den Musikdirector Marx Pianoforteunterricht und trat bereits im 11. Lebensjahre in seiner Vaterstadt öffentlich als Clavierspieler auf. 1833 kam er nach Braunschweig, um bei Capellmeister Wiedebein die Theorie der Musik zu lernen, ging aber schon 1834 nach Berlin, fand Aufnahme in die musikalische Abtheilung der königl. Akademie der Künste und setzte seine theoretischen Studien fort bei Rungenhagen, A. W. Bach und F. Schneider, außerdem nahm er Clavierstunden bei Wilh. Taubert. 1838 nach Karlsruhe zurückgekehrt, brachte er dort seine erste Oper „Marietta“ zur Aufführung und unternahm 1839 und 1840 als Pianofortevirtuos einige Kunstreisen durch Deutschland und Ungarn. 1841 ging in Karlsruhe seine zweite Oper „Die Franzosen in Spanien“ mit Erfolg über die Bühne, worauf er in demselben Jahre zum Kammervirtuosen des Fürsten Egon von Fürstenberg ernannt wurde. 1842 wendete er sich ganz nach Braunschweig, wirkte dort als Lehrer, Virtuos und Componist und brachte seine dritte und beste Oper „Der Troubadour“ zur Aufführung. Eine vierte Oper „Ulrich v. Hutten“ fand sich unvollendet in seinem Nachlasse. Er starb den 22. Februar 1849. F. hat vielerlei componirt, ohne jedoch den Vater in Bezug auf künstlerischen Ernst erreicht zu haben; seine Sachen sind talentvoll und gewandt gearbeitet, entbehren aber tieferen Gehaltes. Durch einen nicht immer regelmäßigen Lebenswandel hatte er sich verflacht und war nicht zur Abklärung gekommen. Am beliebtesten waren und sind noch seine Lieder, von denen 1872 eine Sammlung von 49 Nummern bei Litolff erschien. Auch ein Sextett (op. 8), sowie zwei Septette (op. 2 und 28) von ihm für Pianoforte und Streichinstrumente verdienen Erwähnung. Außerdem erschienen von seinen Compositionen drei Streichquartette, sechs Trios für Clavier und Streichinstrumente, Duos für Clavier und Violine, viele Fantasien, Rondos und dergleichen für Pianoforte, – Werke, von denen noch heut zu Tage manche verlangt werden.

Ledebur, Tonkünstlerlexikon Berlins, 151. Weech, Badische Biographieen, I. 243.