Zum Inhalt springen

ADB:Fried, Johann Jakob

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Fried, Joh. Jakob“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 388, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fried,_Johann_Jakob&oldid=- (Version vom 30. Dezember 2024, 16:09 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Fried, Heinrich Jakob
Nächster>>>
Peter von Friedberg
Band 7 (1878), S. 388 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Johann Jakob Fried in Wikidata
GND-Nummer 11680839X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|7|388|388|Fried, Joh. Jakob|August Hirsch|ADB:Fried, Johann Jakob}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11680839X}}    

Fried: Joh. Jakob F., Arzt, 1689 in Straßburg geboren, hatte in seiner Vaterstadt Medicin studirt und hier im J. 1710 unter Einreichung seiner Inaugural-Dissertation „De cordis palpitatione“ die Doctorwürde erlangt. Nach Begründung einer Gebäranstalt in Straßburg, welche nicht bloß für den Unterricht der Hebammen, sondern auch für den der Studirenden bestimmt war, wurde F. zum Lehrer an derselben ernannt und verschaffte der Anstalt durch den ausgezeichneten Unterricht, den er ertheilte, alsbald einen solchen Ruf, daß zahlreiche Schüler von nahe und fern nach Straßburg eilten, um seiner Unterweisung in diesem bis dahin gerade in Deutschland so sehr vernachlässigten Gebiete der Heilkunde theilhaftig zu werden. F. ist der Erste gewesen, welcher die Geburtshülfe in Deutschland würdig vertreten hat, er hat den Glanz einer Schule begründet, aus der die bedeutendsten deutschen Geburtshelfer jener Zeit hervorgegangen sind und damit ein glänzendes Beispiel gegeben, dem alsbald auch andere deutsche Staaten in der Begründung obstetricischer Lehranstalten gefolgt sind; so wird F. mit Recht als der Vater der deutschen Geburtshülfe bezeichnet. Außer seiner Dissertation hat er nur noch einen kleinen Aufsatz über „Harnbeschwerden bei Schwangern“ (in Act. Acad. Leopold. 1742, VI. S. 422) und einen Artikel über seine Lehrmethode (in Commerc. litter. Norib. 1731. p. 321) veröffentlicht, viele seine Schüler aber haben in den von ihnen in Straßburg und andern Orten verfaßten Dissertationen Kunde von seinen wissenschaftlichen und heilkünstlerischen Grundsätzen gegeben und den Ruhm verewigt, den er sich durch eine vieljährige fruchtbare Thätigkeit (er starb in einem Alter von 80 Jahren im September 1769) erworben hat.