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ADB:Funck, Heinrich Christian

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Artikel „Funck, Heinrich Christian“ von Paul Ascherson in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 196–197, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Funck,_Heinrich_Christian&oldid=- (Version vom 21. Dezember 2024, 14:27 Uhr UTC)
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Funck: Heinrich Christian F. (fälschlich mitunter Christian Heinrich Funk), Botaniker, namentlich Bryolog, geboren am 22. Nov. 1771 zu Wunsiedel, gestorben am 14. April 1839 in Gefrees im baierischen Regierungsbezirk Oberfranken. F. übersiedelte schon in früher Jugend mit seiner Mutter nach Gefrees, wohin sich dieselbe in zweiter Ehe an den Apotheker Daniel verheirathet hatte; er erhielt seine Schulbildung in Hof, wo er bereits eine ausgesprochene Vorliebe für die Pflanzenwelt entwickelte. In Regensburg, wo er von 1789 bis 1792 die Apothekerkunst erlernte, fand er im Umgange mit seinem 12 Jahre älteren Fachgenossen Hoppe mächtige Anregung zu weiterer Beschäftigung mit dieser Wissenschaft; als dieser 1790 daselbst die noch heute bestehende botanische Gesellschaft stiftete, schloß sich der junge F. derselben als „Eleve“ an. 1793 conditionirte er in Salzburg; die herrliche Alpenflora des Untersberges flößte ihm eine Vorliebe für Hochgebirgsreisen ein, die er auch später stets bethätigte, indem er bis 1830 zu wiederholten Malen die deutschen und schweizer Alpen, 1819 auch das Riesengebirge bereiste. 1794 ging F. nach Erlangen zu dem Hofapotheker und Professor Martius und kehrte, nach kurzen Universitätsstudien in Jena, in das elterliche Haus nach Gefrees zurück. 1808 übernahm er die bis dahin seiner Mutter gehörige Apotheke, die er 1834 verkaufte, um seinen Lebensabend ganz im Dienste der Wissenschaft zu verleben, hochgeehrt von seinen Mitbürgern, die ihm das Amt des Bürgermeisters übertragen hatten. Seine letzten Lebensjahre wurden durch einen Schlaganfall getrübt, dessen Wiederkehr seinen Tod herbeiführte. Die Phanerogamen-Flora des Fichtelgebirgs sowie die der deutschen Alpen verdankt dem Forscherblicke Funck’s manche schöne Entdeckung; die größten Verdienste hat sich derselbe jedoch um die Kenntniß der Laubmoose erworben, zu deren hervorragendsten Kennern er seiner Zeit mit vollem Rechte gezählt wurde. In Hoppe’s botanischem Taschenbuch von 1794 an sowie in der Regensburger botanischen Zeitschrift „Flora“ hat F. verschiedene Reiseberichte und kritische Bemerkungen über einzelne Pflanzen, besonders Moose veröffentlicht; das Hauptwerk seines Lebens war die Herausgabe der „Cryptogamischen Gewächse des Fichtelgebirgs“ (später „besonders des F.“), von denen von 1800 bis 1838 42 Hefte, zusammen 865 Nummern aus allen Ordnungen der Kryptogamen enthaltend (anfangs in Hof, später in Leipzig in Commissionsverlag) erschienen sind. Die spätern Hefte bringen auch zahlreiche Arten aus den Alpen, selbst aus Italien, Meeresalgen der Nordsee und Adria etc. und ist durch die Verbreitung richtig bestimmter Exemplare das Studium dieser Abtheilungen wesentlich gefördert worden. Für seine Lieblingsgruppe, die Laubmoose hat F. auch unter dem Titel: „Deutschlands Moose. Ein Taschenherbarium zum Gebrauch auf botanischen Excursionen“, Baireuth 1820, eine Mustersammlung mit beschreibendem [197] Text veröffentlicht. (Der von Hoppe in „Flora“ 1839 S. 288 versprochene Nekrolog ist nicht erschienen. Obige Thatsachen sind einer gef. Mittheilung des Herrn Apotheker Alb. Schmidt in Wunsiedel und aus den citirten Zeitschriften entnommen.)